Politische Kultur:Der Präsident und sein Credo

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Am Anfang ist das Wort: Frank-Walter Steinmeier in der polnischen Kleinstadt Wielun, beim Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkriegs. (Foto: AP)

Von wegen langweilig: Frank-Walter Steinmeier hält Reden, die ihm kaum jemand zugetraut hat: mutig, sensibel, geschichtsmächtig. Ein demokratischer Patriot im Kampf gegen rechts.

Kolumne von Heribert Prantl

Heinrich Lübke, der von 1959 bis 1969 der zweite deutsche Bundespräsident war, hat seine verfassungsmäßige Rolle einmal als "Martyrium" bezeichnet. Lübke, dessen Wirken zumindest in seiner ersten Amtsperiode besser war als sein kalauerndes Angedenken es heute ist, fühlte sich eingezwängt in dieses Präsidentenamt; er hätte gern viel direkter und viel massiver Einfluss auf die Politik genommen, als dieses Amt es ihm erlaubte. Er wollte mehr, als den Staat nur zu repräsentieren. Und die Macht des Wortes genügte ihm nicht; das war wohl auch deswegen so, weil sie ihm nicht zu Gebote stand.

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