Nationalsozialismus:Die schwarzen Winkel des Rassismus

Auschwitz-Birkenau vor dem 75. Jahrestag der Befreiung

"Vernichtung durch Arbeit" - das Schicksal war den "sicherungsverwahrten" Kriminellen in den Konzentrationslagern zugedacht. Im Bild Auschwitz-Birkenau.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Der Bundestag würdigt, mit Ausnahme der AfD, das Leid von "Asozialen" und "Berufsverbrechern" während der NS-Zeit. Es zeigen sich die langen Linien der deutschen Rechten.

Kolumne von Norbert Frei

"Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält und ermordet." Das ist der zentrale Satz aus einem Antrag von Union und SPD, dem der Bundestag vor gut zwei Wochen mit breiter Mehrheit zugestimmt hat. Von der Öffentlichkeit kaum beachtet, sprachen sich Politikerinnen und Politiker aller Fraktionen - mit Ausnahme freilich der AfD - dafür aus, künftig stärker an das Leid jener Menschen zu erinnern, die im Dritten Reich zu Tausenden als "Asoziale" oder als "Berufsverbrecher" stigmatisiert und in Lagerhaft genommen wurden. Wie viele der damals so Bezeichneten zu Tode kamen, wird sich nicht mehr bestimmen lassen. Den wenigen, die 75 Jahre nach Kriegsende noch am Leben sind, soll die gesellschaftliche Anerkennung als NS-Verfolgte nun aber nicht mehr versagt bleiben.

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Kolumne von Norbert Frei

Norbert Frei ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena, er leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Alle Kolumnen von ihm lesen Sie hier.

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