Koalition gegen Islamischen Staat:Mehr als 10 000 IS-Kämpfer durch Luftangriffe getötet

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Die USA sprechen von "enormen Verlusten" auf Seiten des Islamischen Staates. Dennoch seien die Extremisten sehr widerstandsfähig - und ein Problem mit globalen Auswirkungen.

Islamisten trotz großer Verluste "sehr widerstandsfähig"

Mehr als 10 000 Kämpfer der radikalen Miliz Islamischer Staat (IS) sind seit Beginn des Einsatzes der internationalen Militärallianz in Syrien und im Irak getötet worden. Das zumindest schätzen die USA, die zusammen mit ihren Verbündeten seit neun Monaten die Islamisten dort angreifen. Der stellvertretende US-Außenminister Antony Blinken spricht von "enormen Verlusten" auf Seiten des IS.

Doch trotz aller Erfolge erwiesen sich die Extremisten als sehr widerstandsfähig, sagte Blinken dem Radiosender France Inter. Sie seien flexibel genug, um immer wieder zuzuschlagen. Blinken hatte in Paris an einer internationalen Konferenz der Anti-IS-Koalition teilgenommen. Er vertrat dort US-Außenminister John Kerry, der sich bei einem Fahrradunfall ein Bein gebrochen hatte.

USA und Frankreich wollen Waffen liefern

Die Vertreter von rund 20 Staaten sagten in Paris der Regierung in Bagdad ihre Unterstützung zur Rückeroberung von Gebieten zu, die der IS eingenommen hatte, zuletzt die strategisch wichtige Stadt Ramadi.

Der irakische Botschafter in Paris, Fareed Yasseen, begrüßte im Sender Europe 1 die versprochenen Waffenlieferungen für Bagdad. Die USA würden Raketen liefern, um gepanzerte Fahrzeuge damit stoppen zu können, sagte er. Auch Frankreich wolle ähnliche Waffen liefern.

Ein regionales Problem mit globalen Auswirkungen

In Katar warnte der US-Sondergesandte John Allen, der IS stelle nicht nur ein Problem für den Irak oder Syrien dar. Er sei vielmehr ein regionales Problem mit globalen Auswirkungen. Die Grenzen der Türkei zu Syrien und dem Irak seien die "letzte Verteidigungslinie", um den Zustrom von Kämpfern aus dem Ausland zu verhindern, sagte der pensionierte General. In dem Dreiländereck toben auf syrischer Seite derzeit heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der IS-Miliz.

Eines der größten Schlachtfelder liegt nach übereinstimmenden Berichten des staatlichen Fernsehens und der oppositionsnahen Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte südlich der Stadt Hasaka. Die Islamisten zündeten demnach fünf Autobomben und versuchten, in ein im Bau befindliches Gefängnis vorzudringen. Hasaka ist für den IS strategisch wichtig, da die gleichnamige Provinz Gebiete verbindet, die von der Miliz im Irak und in Syrien kontrolliert werden. Sie wird zugleich überwiegend von Kurden bewohnt, die den IS ebenfalls bekämpfen, dabei aber nach eigenen Angaben unabhängig von den Regierungstruppen vorgehen.

Die kurdische Miliz lieferte sich nach Angaben der Beobachterstelle Gefechte mit IS-Kämpfern nahe Ras al-Ain an der Grenze zur Türkei. Am Tag zuvor flogen die USA und ihre Verbündeten nach US-Angaben mehrere Luftangriffe in der Region.

© SZ.de/Reuters/AFP/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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