Ökumene:Heimlich zur Kommunion

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Eine Frau empfängt im Gottesdienst das Abendmahl. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Katrin Hassel ist evangelisch, ihr Mann Peter katholisch. Sie sind seit 43 Jahren verheiratet und praktizieren schon lange, was Theologen als Recht für alle Christen fordern: die wechselseitige Teilnahme an Eucharistie und Abendmahl. Ein Gespräch über gelebte Ökumene.

Von Annette Zoch, München

"Gemeinsam am Tisch des Herrn" - so heißt eine Studie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen. Die Autoren begründeten schon 2019, warum für evangelische und katholische Christen die wechselseitige Teilnahme an Eucharistie (katholisch) beziehungsweise Abendmahl (evangelisch) möglich ist. Die Feier wird jeweils nach dem Verständnis einer der beiden Seiten zelebriert, aber alle nehmen teil. Der Vatikan verbot jedoch einen solchen "Alleingang" deutscher Gläubiger. Doch die Organisatoren des Ökumenischen Kirchentags, der derzeit digital und in Frankfurt am Main stattfindet, sehen das anders: "Jesus lädt ein", sagt eine Sprecherin. Nicht die Kirchen. Und so werden an diesem Samstagabend in vier Kirchen in Frankfurt konfessionelle Gottesdienste gefeiert, jeweils mit Abendmahl oder Eucharistie - und die Christen können selbst entscheiden, ob sie hingehen. Es gehe um die persönliche Gewissensentscheidung eines jeden Gläubigen.

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