Türkei will Kurden-Kämpfer über die Grenze lassen
Die Türkei will kurdischen Peschmerga-Kämpfern aus dem Nordirak nach Angaben von Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu den Grenzübertritt in die nordsyrische Stadt Kobanê erleichtern. Einzelheiten nannte der Minister auf einer Pressekonferenz allerdings nicht.
In Kobanê kämpfen syrische Kurden seit vier Wochen gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS), die große Teile Syriens und des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat. In den vergangenen Wochen hat die Türkei kurdische Kämpfer nicht über die Grenze gelassen, die den eingeschlossenen syrischen Kurden in Kobanê zu Hilfe kommen wollten.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte zudem Waffenlieferungen an die Kurden im Nachbarland abgelehnt. "So etwas von uns zu erwarten, ist unmöglich", sagte Erdoğan laut türkischen Medien. Seine Regierung betrachte die syrische Kurden-Miliz und ihren politischen Arm PYD genauso als Terror-Organisation wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK in der Türkei.

Ihr Forum:Halten Sie US-Waffenlieferungen an die Kurden für sinnvoll?
Der Vormarsch der Terrororganisazion IS auf Kobanê soll gestoppt werden - nicht nur mit Luftangriffen. Nach eigenen Angaben haben die USA Waffen, Munition und medizinische Güter für kurdische Kämpfer abgeworfen.
USA werfen Waffen für Kurden in Kobanê ab
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben Waffen, Munition und medizinische Güter für kurdische Kämpfer in Kobanê abgeworfen. Das Material sei von den kurdischen Behörden im Irak bereitgestellt worden, teilte das US Central Command am Sonntag mit. Die Kurdenkämpfer in Kobanê sollten in die Lage versetzt werden, dem IS weiter Widerstand entgegenzusetzen. Durch diesen Widerstand und insgesamt 135 Luftangriffe der USA bei Kobanê in den vergangenen Tagen sei der IS-Vormarsch gebremst worden, teilte das US-Militär weiter mit.
Die kurdischen Einheiten haben die Waffenlieferungen als große Hilfe bezeichnet. Diese hätten positive Auswirkungen auf den Kampf gegen den IS, sagte Redur Xelil, Sprecher der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Er danke den USA für die Unterstützung und hoffe auf weitere Lieferungen. Details zur Art der Waffen nannte er nicht.

Kampf gegen Terrormiliz IS:Libanon schließt Grenzen für syrische Flüchtlinge
Tausende Menschen sind auf der Flucht vor der Terrormiliz IS. Nun verkündet der Libanon einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus Syrien. Eine Einreise soll nur noch in Ausnahmefällen erlaubt werden.
Obama und Erdoğan sichern sich Zusammenarbeit zu
US-Präsident Barack Obama hatte in der Nacht zu Sonntag mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan am Telefon die Lage in Syrien und besonders in Kobanê besprochen. Es sei darum gegangen, wie der Vormarsch des IS gestoppt werden könne, teilte das Weiße Haus mit. Beide Präsidenten hätten zugesichert, im Kampf gegen den IS eng zusammenzuarbeiten. Die Stadt Kobanê, die auf Arabisch Ain al-Arab heißt, ist seit einem Monat von IS-Kämpfern im Süden, Osten und Westen umzingelt.