Afghanistan:Was habt ihr nicht alles versprochen

Lesezeit: 10 min

In Kabul führte Fawzia Saidzada Frauenproteste gegen die Taliban an, sie forderte die Einhaltung von Menschenrechten. Dann floh sie nach Deutschland, was ihre Rettung war. Aber eben auch: eine Vollbremsung. (Foto: Ute Grabowsky/photothek.net)

Als die Taliban vor einem Jahr Kabul eroberten, war das für den Westen eine Blamage, für Frauen wie die Menschenrechtlerin Fawzia Saidzada aber war es eine Art Todesurteil. Sie ist jetzt in Berlin, sie kämpft. Auch gegen die deutsche Bürokratie.

Von Sonja Zekri, Berlin

Die Taliban haben sie noch immer im Griff, jedenfalls im Internet, jedenfalls auf Twitter. Im Stundentakt beschimpfen sie Fawzia Saidzada als Hure, als Ungläubige, als Sklavin Amerikas. Verrecken sollst du, schreiben sie, du hast dich ausgezogen, nur damit der Westen dich aufnimmt. Ein paar Taliban bitten die "liebe Schwester" scheinheilig, aus Deutschland nach Afghanistan zurückzukommen: "Schließ dich uns an!" Fawzia Saidzada glaubt ihnen kein Wort.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusEuropäer in China
:Aber hier leben, nein danke

Für westliche Manager war ein Job in China mal ein Karrieresprung. Aber jetzt, wo das Land wegen Corona ganze Millionenstädte abriegelt und man als Ausländer überwacht, gegängelt oder schlicht vergessen wird, wollen viele nur noch eines: weg hier.

Von Thomas Fromm und Lea Sahay

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: