Kabinett - Magdeburg:Erste Schulen an schnellem Internet: Rest soll zügig folgen

Bildung
Eine Frau hält ein Kabelbündel aus Glasfaserkabeln vor einer sogenannten Speedpipe (Leerrohr) für ein Glasfasernetzwerk. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/Archiv (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt hat die ersten Schulen mit ultraschnellem Internet ausgestattet und auch bei der Versorgung der Haushalte zugelegt. Bei den Haushalten stieg der Anteil derjenigen, die mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde surfen können, binnen eines halben Jahres auf 74 Prozent, wie aus einer am Dienstag vom Digitalisierungsministerium veröffentlichten Übersicht hervorgeht. Ende 2018 hatte der Wert noch bei 59,5 Prozent gelegen. Den Anstieg bis Mitte 2019 begründete das Ministerium unter anderem damit, dass der Bund nach langer Wartezeit zuletzt deutlich mehr Fördermittel für den Breitbandausbau freigegeben hatte.

Während das Land beim Breitbandausbau nur dort mit EU-Fördermitteln nachhilft, wo die Telekommunikationsanbieter wegen schlechter Absatzbedingungen zurückhaltend sind, investiert es bei der Anbindung der Schulen direkt und selbst. Der erste Schritt sei realisiert, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Dienstag auf Anfrage. Bis Ende vorigen Jahres sollten 26 Schulen mit Hilfe des Landes einen ultraschnellen Internetzugang bekommen. 21 nahmen das Angebot an. Die anderen fünf lehnten ab.

Ein Grund dafür sei, dass das Land nur jene Schulen ans schnelle Netz anbinden könne, die die Telekom-Tochter T-Systems als Anbieter nutzen wollten. Das Unternehmen ist auch unter Vertrag, um das neue Landesnetz aufzubauen. Der aktuelle Stand bei der Internetversorgung war am Dienstag Thema im schwarz-rot-grünen Kabinett.

Das Land will bis 2021 alle Schulen, die wollen, mit schnellen Internetzugängen versorgen. Dabei übernimmt es laut Finanzministerium sowohl die Kosten für den Anschluss als auch die Betriebskosten bis Ende 2023. Gehe der Plan auf, wäre Sachsen-Anhalt Ende 2021 das einzige Bundesland, in dem alle Schulen mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde surfen könnten.

Außer Bayern verfolge derzeit kein anderes Bundesland den Plan, alle Schulen anzubinden, hieß es weiter. Die Aufgabe sei durchaus ambitioniert, weil 950 Gebäude versorgt werden müssten. Sachsen-Anhalt hatte ursprünglich angekündigt, bis Ende dieses Jahres schnelles Internet in alle Schulen zu bringen. Die Verhandlungen mit dem Anbieter hatten den Zeitplan verzögert.

Völlig verfehlt wurde hingegen das Ziel, bis Ende 2018 alle Haushalte in Sachsen-Anhalt wie deutschlandweit mit Breitband von mindestens 50 Megabit pro Sekunde anzuschließen. Bundesweit wurde den aktuellen Angaben zufolge inzwischen ein Anteil von 90 Prozent erreicht. Sachsen-Anhalt bleibt mit 74 Prozent Schlusslicht, liegt aber nur noch knapp hinter Mecklenburg-Vorpommern (75,2 Prozent). Das Ziel ist inzwischen überholt: Bis zum Jahr 2025 sollen alle Haushalte über 20 Mal so schnelle Gigabit-Anschlüsse verfügen.

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