Jungsozialisten:Jusos fordern Grunderbe: 60.000 Euro zum 18. Geburtstag

Philipp Türmer gilt als kritisch und links. Es brauche wieder „laute, eigenständige, kurz mutige Jusos“, sagte er. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Nach langem Stillhalten machen sich die Jusos Luft. Mit neuem Chef wollen sie die SPD auf links drehen. Eine Forderung wird vor allem dem Großteil des jüngeren Publikums gefallen.

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Braunschweig (dpa) - Die Jusos fordern ein Grunderbe in Höhe von 60.000 Euro für alle über 18-Jährigen. Für einen entsprechenden Antrag stimmte der SPD-Nachwuchs auf seinem Bundeskongress in Braunschweig. „Wir brauchen endlich eine konsequente Umverteilung von oben nach unten“, sagte ein Delegierter. „Die wenigsten, die heute vermögend sind, haben dafür gearbeitet“, sagte ein anderer.

Das Konzept der Jusos sieht eine bedingungslose Auszahlung von 60.000 Euro an jeden vor, der das 18. Lebensjahr vollendet und seinen Hauptwohnsitz in Deutschland hat - unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Die Verwendung des Grunderbes soll nicht zweckgebunden sein und die Auszahlung automatisch und ohne Antrag erfolgen.

Die Kosten: 45 Milliarden Euro pro Jahr

Der finanzielle Aufwand wäre enorm - rund 45 Milliarden Euro pro Jahr soll das Grunderbe laut Jusos kosten. Die sehen es gelassen: Es müssten „nicht einmal 15 Prozent der rund 400 Milliarden Euro, die jährlich leistungslos vererbt werden, durch die Erbschaftsteuer eingenommen und umverteilt werden“, heißt es im Antrag.

Finanziert werden soll das durch eine Reform der Erbschaftsteuer. Ab einem Freibetrag von einer Million Euro fordern die Jusos eine Erbschaftsteuer von zehn Prozent. Der Steuersatz solle dann stufenweise steigen: Die zweite Million solle mit 20 Prozent, die dritte Million mit 30 Prozent besteuert werden. Ab der neunten Million würde ein Spitzensteuersatz von 90 Prozent greifen.

© dpa-infocom, dpa:231119-99-00539/4

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