Krieg in Jemen:Hungersnot könnte bald 14 Millionen Menschen treffen

Die unmittelbar bevorstehende Katastrophe könne "größer sein als alles, was die Experten auf diesem Gebiet in ihrem Arbeitsleben bislang erlebt haben", sagt UN-Nothilfekoordinator Lowcock.

Die Hungersnot in Jemen könnte nach Angaben der Vereinten Nationen bald 14 Millionen Menschen betreffen. Das sei etwa die Hälfte der Bevölkerung, sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock vor dem Sicherheitsrat in New York. Die unmittelbar bevorstehende Hungersnot könne "größer sein als alles, was die Experten auf diesem Gebiet in ihrem Arbeitsleben bislang erlebt haben". Die Situation verschlimmere sich immer weiter. Lowcock rief zu einer humanitären Waffenpause und mehr Geld für Hilfslieferungen auf.

In Jemen tobt seit vier Jahren ein Bürgerkrieg, der begann, als Huthi-Rebellen weite Teile des Landes überrannten. Das Nachbarland Saudi-Arabien ist mit der Regierung verbündet und bombardiert gemeinsam mit einer Koalition Stellungen der von Iran unterstützten Huthi. Diese kontrollieren den Norden des Landes und die Hauptstadt Sanaa.

Die Vereinten Nationen sprechen von der schlimmsten humanitären Katastrophe der Welt. In dem Krieg sind nach UN-Schätzungen mehr als 28 000 Menschen umgekommen, davon 10 000 Zivilisten. Jemen importiert etwa 90 Prozent seiner Lebensmittel.

© SZ.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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