Italien:Gang der Intrigen

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Der Transatlantico ist ein grandioser Salon, fast schon eine Halle. Die Freimaurer nannten ihn den "Korridor der verlorenen Schritte", weil man darin so viel Zeit vertrödelt. (Foto: Rocco Rorandelli/TerraProject/contrasto/laif)

Bei der Wahl des Präsidenten wird der Transatlantico, ein prächtiger Korridor in der italienischen Abgeordnetenkammer, zum Herz der Republik. Von Favoritenstürzen, Brudermorden und gekauften Stimmen.

Von Oliver Meiler, Rom

Im "Transatlantico" haben sie den langen roten Teppich eingerollt, der Boden ist frei, sizilianischer Marmor, mehrfarbig. Er blitzt, alle paar Stunden wird er frisch poliert. Man geht auf diesem Boden wie auf Eis. Der rote Teppich, der sonst die Schritte dämpft, wird in ein paar Wochen wieder ausgelegt. Dann rückt dieser Korridor in der italienischen Abgeordnetenkammer, dem römischen Palazzo Montecitorio, ins Zentrum der Republik. Für einen Tag, vielleicht auch für zwei oder drei, je nachdem, wie die Wahl des neuen Staatschefs laufen wird. Sie ist immer ein fiebriger Moment in der italienischen Politik.

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