Angriff auf Israel:Und dann heulen die Sirenen

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Israelis bei der Blutspende in Tel Aviv. (Foto: IMAGO/Gideon Markowicz/IMAGO/Xinhua)

Am zweiten Tag des Krieges hat sich das beklemmende Gefühl in den Gassen, Hotelzimmern und auf den Dachterrassen eingenistet. Nun auch in Tel Aviv. 

Von Marcel Laskus, Tel Aviv

Da sitzen sie, elf junge Männer und Frauen in olivgrüner Uniform, kaum einer älter als 20 Jahre. Sie warten. Ihre Sturmgewehre haben sie auf dem Schoß abgelegt, sie reden leise und schauen den Linienbussen hinterher, die kaum Passagiere zu transportieren haben. Es ist Sonntag, in Israel für gewöhnlich ein Werktag voller Trubel. Doch an diesem Morgen ist es immer noch still in der Stadt, viele Cafés bleiben geschlossen; auch hier, im Busterminal im Norden von Tel Aviv, ist wenig los. Gleich, sagt eine der Soldatinnen, die seit einem Jahr ihren Wehrdienst leistet, komme ihr Shuttle und hole sie ab. "Es fährt uns zu einer Beerdigung." Am Tag zuvor sei ihre Einheit nahe dem Gazastreifen von Angreifern überrumpelt worden. "Es wurden einige von uns getötet." Rund 24 Stunden später möchten sie, wie es im Judentum üblich ist, ihren Kameradinnen und Kameraden die letzte Ehre erweisen.

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