Entführungen im Irak:"Keine Spuren, nichts"

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Salamat Abbas Youssef zeigt Fotos ihrer getöteten oder verschwundenen Angehörigen. Bis heute haben die Entführungen nicht aufgehört. (Foto: Thore Schröder)

Täglich verschwinden im Irak Aktivisten und Demonstranten. Aktuell werden zwischen 250 000 und einer Million Menschen vermisst. Zurück bleiben Angehörige - mit einer Mischung aus Wut, Trauer und Hoffnung.

Von Thore Schröder, Bagdad

Das grobkörnige Video zeigt einen Parkplatz und einen kleinen Ausschnitt einer Straße im Nordosten Bagdads. Drei Toyota-Pick-ups fahren vor, bremsen scharf. Vermummte Männer steigen aus, stürmen auf ein anderes Auto zu, packen einen der darin sitzenden Männer, zerren ihn heraus, während sie eine Pistole an seine Schläfe pressen. Den Fahrer fordern sie auf, niederzuknien und sich nicht zu bewegen. Dann rasen sie mit quietschenden Reifen wieder davon. Nicht mal eine Minute dauert die Aktion.

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