Folter im Irak - Jenseits von Abu Ghraib - SZ.de

Folter im Irak

Jenseits von Abu Ghraib

2004 schockierten die Bilder des US-Gefangenenlagers Abu Ghraib im Irak die Welt. Was seitdem passierte - und warum 109 Iraker nun auch britische Soldaten Folter vorwerfen.

SZ PlusMeinung20 Jahre "Operation Iraqi Freedom"
:Mit dem Irakkrieg haben die USA ihre moralische Autorität eingebüßt

Kommentar von Dunja Ramadan
Portrait Redakteurin Dunja Ramadan

"The Card Counter" von Paul Schrader im Kino
:Geister von Abu Ghraib

Ein Spieler, verfolgt vom Wahnsinn seiner Vergangenheit: Oscar Isaac als "The Card Counter" reiht sich ein in Paul Schraders Galerie der Gequälten, die mit dem "Taxi Driver" begann.

Von Tobias Kniebe

SZ PlusEntführungen im Irak
:"Keine Spuren, nichts"

Täglich verschwinden im Irak Aktivisten und Demonstranten. Aktuell werden zwischen 250 000 und einer Million Menschen vermisst. Zurück bleiben Angehörige - mit einer Mischung aus Wut, Trauer und Hoffnung.

Von Thore Schröder

SZ PlusPorträt des Schriftstellers Abbas Khider
:Diese lächerliche Boshaftigkeit des Schicksals

Der deutsch-irakische Schriftsteller Abbas Khider war zwei Jahre in einem Foltergefängnis, nun liegt sein neuer Roman "Der Erinnerungsfälscher" vor. Ist Schreiben Traumatherapie? Eine Begegnung in Berlin.

Von Sonja Zekri

USA
:Pentagon veröffentlicht 198 Fotos von gefolterten US-Gefangenen

Eine Bürgerrechtsorganisation lieferte sich einen zwölfjährigen Rechtsstreit, um das Pentagon zur Herausgabe zu zwingen. Die Fotos stammen aus Gefängnissen der US-Armee im Irak und Afghanistan.

Nach CIA-Folterbericht
:US-Senatorin will Verhörmethoden verbieten

Kein Schlafentzug, kein simuliertes Ertränken mehr: Die US-Senatorin Feinstein hat einen Maßnahmenkatalog gegen die umstrittenen Verhörmethoden des Geheimdienstes CIA erarbeitet. Auch die Inhaftierung in Geheimgefängnissen soll entfallen.

Bericht über CIA-Folter
:Polens Ex-Präsident erlaubte Geheimgefängnis

Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski gibt zu, der Einrichtung eines CIA-Geheimgefängnisses in seinem Land zugestimmt zu haben. Von Folter habe er aber nichts gewusst.

SZ MagazinFolter in Abu Ghraib
:Spuren der Gewalt

Im April 2004 gingen die Skandal-Fotos aus dem Gefängnis von Abu Ghraib um die Welt: Amerikanische Soldaten foltern irakische Häftlinge. Was wurde aus den Opfern - und den Tätern? Wir haben sie besucht.

Von Christoph Cadenbach

Bilanz der Bush-Jahre
:Öffentlichkeit soll bald CIA-Folterbericht sehen

Amerikas Auslandsgeheimdienst CIA hat vergeblich opponiert: Der Geheimdienstausschuss im US-Senat hat für die Veröffentlichung von Teilen des Berichts zu den CIA-Folterprogrammen gestimmt. Schon was bekannt ist, birgt Brisanz.

ExklusivFolter-Protokolle
:"Es fühlte sich wie ein Kampf an, der nie aufhört"

Mohammad B. ist einer der 109 Iraker, der britischen Soldaten Folter während des Irak-Kriegs vorwirft. Im Militärstützpunkt Basra sei er geschlagen worden, habe unter Tritten bis zur Erschöpfung Zickzack rennen und in sengender Hitze ohne Wasser ausharren müssen. Seine Aussage im Wortlaut.

02:59

Aktenlage zu Folter-Vorwürfen
:Großbritanniens Militär unter Verdacht

Misshandelt, beleidigt, gedemütigt: 109 Iraker werfen britischen Soldaten Folter während des Irak-Krieges vor. Das Bild, das die Zeugenaussagen ergeben, ist erschreckend. Eine Videokolumne mit dem Original-Interview eines mutmaßlichen Opfers.

Von Frederik Obermaier

Anzeige wegen Folter während des Irak-Kriegs
:Britische Soldaten sollen Kriegsverbrechen begangen haben

Vor zehn Jahren schockierten die Bilder des US-Kriegsgefangenenlagers Abu Ghraib im Irak die Welt. Die Folter und der Missbrauch waren der Exzess einer fehlgeleiteten Supermacht. Und womöglich kein Einzelfall: 109 Iraker beschuldigen nun auch Großbritannien der Kriegsverbrechen.

Von John Goetz, Antonius Kempmann, Frederik Obermaier und Marc Felix Serrao

Studie zu Guantanamo
:Foltervorwürfe gegen die CIA

Als Obama US-Präsident wurde, wollte er die Praktiken der CIA unter seinem Vorgänger nicht prüfen lassen. Ein Thinktank hat nachgeforscht und wirft George W. Bush in einer 577-Seiten-Studie vor, Folter gebilligt zu haben. Auch Obama wird von den Experten kritisiert.

Amnesty International zum Irak
:Gefangen im "Kreislauf von Folter und Straflosigkeit"

Zehn Jahre nach dem Sturz Saddam Husseins gehören Menschenrechtsverletzungen im Irak zum Alltag. Einem Amnesty-Bericht zufolge zwingt die Regierung Gefangene unter Folter zu Geständnissen. Die Menschenrechtsorganisation macht dafür auch die USA verantwortlich.

Enthüllungen zum Irak-Einsatz
:Was wusste Petraeus von der Folter?

War die Folter in irakischen Gefängnissen wirklich das Werk einzelner US-Soldaten? BBC und "Guardian" erheben schwere Vorwürfe gegen Ex-Verteidigungsminister Rumsfeld und Ex-CIA-Chef Petraeus. Sie sollen über zwei eigens installierte Offiziere stets im Bilde gewesen sein.

CIA über "Zero Dark Thirty"
:Nur den Willen brechen

"Ich werde dich zerbrechen. Noch Fragen?" In Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" foltern US-Agenten Gefangene. Seit Wochen wird über die Art der Darstellung gestritten. Wie CIA-Offizielle den Film bewerten.

Von Hubert Wetzel

Geschichtsklitterung in "Zero Dark Thirty"
:In der Zeitschleife von Rache und Hybris

Kathryn Bigelows Film "Zero Dark Thirty" hätte nie so produziert werden können, wenn nur einer der Beamten, die die US-Folterpolitik umgesetzt haben, zur Rechenschaft gezogen worden wäre. Stattdessen beteiligt sich Hollywood am Reinwaschen der illegalen Methoden. Wenn das kein Happy End ist, was dann?

Ein Gastbeitrag von Karen Greenberg

"Zero Dark Thirty" im Kino
:Besessen von bin Laden

Waterboarding, Prügel, Demütigung: Kathryn Bigelow zeichnet in ihrem neuen Dokudrama "Zero Dark Thirty" ein erstaunlich unkritisches Bild von einer Heldin, die bei ihrer Jagd auf Osama bin Laden Folter für legitim hält. Die Marterszenen haben bereits eine öffentliche Kontroverse ausgelöst, doch die ist das Interessanteste, was der Film zu bieten hat.

Von Susan Vahabzadeh

Misshandlung irakischer Gefangener
:Bericht prangert "abstoßende Gewalt" britischer Soldaten an

Seine Häscher fügten ihm 93 Verletzungen in 36 Stunden zu: Der irakische Zivilist Baha Mousa wurde 2003 in britischer Gefangenschaft zu Tode geprügelt. Ein Untersuchungsbericht erhebt schwere Vorwürfe gegen das Militär. Die angewandten Verhörtechniken seien schon lange verboten gewesen. Das Verteidigungsministerium nennt das Ergebnis "beschämend" - und gelobt Besserung.

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