International:Weißes Haus: Kein Zweiertreffen Trump und Putin in Vietnam

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Windschief: US-Präsident Donald Trump steigt in Peking in die Air Force One, um im Rahmen seiner Asienreise nach Vietnam zu fliegen. (Foto: Andrew Harnik)

Da Nang (dpa) - Beim Asien-Pazifik-Gipfel in Vietnam soll es entgegen den Erwartungen nun doch kein Zweiertreffen von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Staatschef Wladimir Putin geben. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, begründete dies heute mit Terminproblemen.

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Da Nang (dpa) - Beim Asien-Pazifik-Gipfel in Vietnam soll es entgegen den Erwartungen nun doch kein Zweiertreffen von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Staatschef Wladimir Putin geben. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, begründete dies heute mit Terminproblemen.

Die beiden Präsidenten würden sich aber „wahrscheinlich“ auch so am Rande der Gespräche sehen und begrüßen, sagte sie. Bisher haben sich Putin und Trump nur einmal zu einem direkten Gespräch getroffen, beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg.

Trump lobte kurz nach seiner Ankunft in der vietnamesischen Küstenstadt Da Nang, wo der Gipfel stattfindet, die Zusammenarbeit in der Region. Die Entwicklung der vergangenen Jahr zeige, was möglich sei, wenn die Menschen die Zukunft selbst in die Hand nähmen, sagte er in einer Rede. Zum Verhältnis mit dem Gastgeberland Vietnam, einem ehemaligen Kriegsgegner der USA, sagte er: „Heute sind wie keine Feinde mehr. Wir sind Freunde.“

Der US-Präsident leitet einen radikalen Kurswechsel der USA in der Region Asien-Pazifik ein. In einer Rede vor der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft Apec zeichnete Trump das Bild einer wirtschaftlich enorm kraftvollen Region, in der gleichwohl jeder sein Heil auf eigene Faust suchen müsse. Er werde Amerika immer an erste Stelle setzen und empfehle jedem anderen Land, genauso zu verfahren, sagte Trump.

Trumps Rede bedeutet im Kern eine radikale Abkehr der USA von multilateralen Bündnissen, an deren Stelle aus seiner Sicht isolierte Verträge zwischen einzelnen Ländern treten sollten. Trump sagte, er werde nicht mehr zulassen, dass jemand die USA ausnutze. Auch seien die USA unfair von der Welthandelsorganisation WTO behandelt worden.

Die USA wollten mit solchen Ländern zusammenarbeiten, deren Verhältnis auf den Prinzipien von Fairness und Gegenseitigkeit wurzele. Zu lange sei das Gegenteile geschehen, sagte er. Die USA böten jedem Land die Hand, das sich „an die Regeln halte“. Wer dies nicht tue, müsse mit Konsequenzen rechnen.

„Ich will mit jedem Land der indo-pazifischen Region bilaterale Handelsbeziehungen, die unser Partner sein will“, sagte Trump. Damit verteidigte er auch den Rückzug der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP. Gleichwohl wollen die elf Vertragspartner ohne die USA gemeinsam weitergehen.

Die neue Politik der USA bedeutet einen enormen Vorteil für China, das sich bereits sehr stark in der Region engagiert. Für die meisten Pazifikanrainer waren die USA lange Jahre das große, starke Gegengewicht zu China.

Der chinesische Präsident Xi Jinping machte sich auf dem Asien-Pazifik-Gipfel für weitere multilaterale Freihandelsabkommen stark. In einer Grundsatzrede warb Xi für ein „globales Netzwerk von Freihandelszonen“. Zugleich versprach er, auch weniger entwickelte Nationen von Chinas Wirtschaftswachstum profitieren zu lassen. Die Rede - unmittelbar nach einem Auftritt von US-Präsident Donald Trump - wurde immer wieder von Applaus unterbrochen.

Xis Rede Da Nang stand in starkem Kontrast zu den Ausführungen des US-Präsidenten, der kurz zuvor seine „Amerika Zuerst“-Politik sowie den Ausstieg aus dem ausgehandelten pazifischen Freihandelsabkommen TTP verteidigt hatte. Chinas Staatschef bezeichnete die Globalisierung als „unumkehrbaren historischen Trend“. Die globalen Wachstumsgewinne müssten aber „offener, inklusiver und ausgeglichener“ verteilt werden. China sei dazu bereit.

„Wir sollten den Multilateralismus hochhalten, durch Zusammenarbeit und enge Partnerschaft“, sagte Xi auf dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec). Mit offenen Wirtschaften könnten alle vom Wachstum profitieren, während Abschottung andere zurücklasse. Wenn dies gelinge, stehe dem asiatisch-pazifischen Raum eine „helle Zukunft“ bevor. Als zweitgrößte Weltwirtschaft und „ein Haupttreiber des globalen Wachstums“ sei sich China seiner Verantwortung bewusst.

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