Auch die Länder reagieren auf die erhöhte Bedrohung. Berlins Innensenator Ehrhart Körting kündigte an, in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden des Bundes zu prüfen, wo die Berliner Polizei zusätzlich vorbeugende Maßnahmen treffen sollte. In Hamburg sei die Präsenz bewaffneter Beamter "deutlich erhöht" worden, sagte Bundespolizeisprecher Rüdiger Carstens. Es seien mehr Polizisten in schusssicheren Westen und mit Maschinenpistolen unterwegs. In Bremen reagiere die Polizei mit "angepassten Maßnahmen" auf die Situation, hieß es in einer Mitteilung von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). "Wir nehmen die erhöhte Gefährdungslage ernst", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD). Die Polizei werde ihre Präsenz dort verstärken, wo größere Menschenmengen unterwegs seien.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt rüstet die Bundespolizei auf. Beamte seien aus dem Bereich hinter den Sicherheitskontrollen in den allgemeinen Flughafenbereich verschoben worden, Streifen seien stärker bewaffnet, insgesamt werde die Zahl der Beamten aber nicht erhöht, sagte Wolfgang Wurm, Präsident der Bundespolizeidirektion. Außerdem werde schärfer in den Hallen kontrolliert. Zudem seien zivile Fahnder im Einsatz, um ebenfalls Terrorverdächtige zu erkennen. Rund 400 Mitarbeiter seien permanent im Dienst. Die Kontrollen der Passagiere dauerten aber nur im Einzelfall länger, das Gepäck werde ausreichend kontrolliert.
Auf der Damentoilette des Hamburger Flughafens entdeckte eine Reinigungskraft am Vormittag einen verdächtigen elektronischen Gegenstand. Spezialkräfte zerstörten das Objekt, es blieben davon nur drei kleine Teile übrig, wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtete. "Es war Elektronik. Ob aber herausgefunden werden kann, was es genau war, kann ich nicht sagen." Wie gefährlich der kleine Gegenstand war, blieb zunächst ebenfalls unklar. Er hatte auf dem Rand der Toilettenschüssel gelegen. Die Bundespolizei sperrte den Bereich knapp zwei Stunden lang weiträumig ab.
Auch die Transportsparte der Lufthansa fährt ihre Sicherheitsstufe nach der Terrorwarnung hoch. Mit der Stufe gelb würden unter anderem die Zugangskontrollen verstärkt, so ein Sprecher von Lufthansa Cargo. Die höchste Stufe werde nicht ausgelöst.
Am Münchner Hauptbahnhof beschränkte die Bundespolizei am Mittwochnachmittag Zugänge, um Personenkontrollen durchführen zu können. Am südlichen und nördlichen Eingang wurden Rolltore heruntergelassen. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte der Nachrichtenagentur dpa, die nächsten Stunden würden zeigen, wie weit man mit den Sicherheitsvorkehrungen gehen müsse.
De Maizière hatte zuvor in Berlin gesagt: "Es gibt Grund zur Sorge, aber keinen Grund zur Hysterie." Er rief die Bürger erneut zur Wachsamkeit. Herrenlose Taschen und auffälliges Verhalten sollten der Polizei gemeldet werden.