"Europa muss aus dem Denkmuster herauswachsen, dass Europas Probleme die Probleme der Welt sind, aber die Probleme der Welt nicht die Probleme Europas." So hat Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar vor Kurzem das Grundproblem vieler asiatischer Länder mit Europa zusammengefasst. Wer Jaishankar, 67, in seinem Amtssitz im "E-Block" der Regierungsanlage in Neu-Delhi besucht, läuft über lange Flure und durch große Innenhöfe. Der alte, ausufernde Bau wurde 1947 von den Briten hinterlassen, wie auch das geschliffene Englisch, von dem Jaishankar heute sagt, es sei einerseits ein Fluch, weil es immer auch an die Kolonialisierung erinnern werde - "andererseits kann man sich auf diese Weise eben auch mit aller Welt verständigen", sogar mit Journalisten aus Deutschland.
Südostasien:Indien ist auf dem Weg zur Weltmacht
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G-20-Vorsitz, Wirtschaftsboom, Vermittler zwischen Russland, China und den USA: Warum Indien gerade jetzt an Bedeutung gewinnt - und was das für den Westen bedeutet.
Von David Pfeifer, Bangkok
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