Hannovers Oberbürgermeister:Onay übernimmt Patenschaft für im Iran inhaftierte Studentin

Belit Onay, Oberbürgermeister Stadt Hannover. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) übernimmt eine Patenschaft für die im Iran inhaftierte Soha Mortezaei. Die Studentin und Aktivistin setze sich für die Rechte von Frauen und für mehr Bildungsgerechtigkeit im Iran ein, teilte die Landeshauptstadt mit. Deshalb sei sie im Gefängnis gelandet. Die Patenschaft sei mit Unterstützung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) entstanden, hieß es. Onay wolle ein deutliches Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen des autoritären iranischen Regimes setzen.

„Ich verurteile diesen menschenverachtenden Umgang aufs Schärfste und fordere die iranischen Behörden auf, Soha Mortezaei sowie alle anderen politischen Gefangenen unverzüglich freizulassen“, erklärte Onay. Diese Aufforderung werde er in einem Brief an die iranische Botschaft richten.

Derartige Patenschaften haben schon viele Abgeordnete aus dem Bundestag, Landtagen sowie Europaparlament übernommen, darunter Anfang des Jahres SPD-Chef Lars Klingbeil.

„Der tragische Tod von Jina Masha Amini vor einem Jahr, die im Gewahrsam der iranischen Sittenpolizei unter erschütternden Umständen ums Leben kam, rief eine Welle des Protests und der Empörung hervor“, sagte Oberbürgermeister Onay. Hannover gedenke dieses schmerzlichen Jahrestags „und (wir) erinnern uns an Jina Masha Amini sowie an alle Menschen, die noch immer unter politischer Repression leiden.“

In Hannover soll am Samstag (11.30 Uhr) auf dem Opernplatz an Jina Mahsa Amini erinnert werden. Zu der Kundgebung wird auch Niedersachsens stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg (Grüne) erwartet.

© dpa-infocom, dpa:230915-99-210603/2

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