Grüne:Lisa Paus wird neue Familienministerin

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Die Grünen-Finanzpolitikerin soll Nachfolgerin von Anne Spiegel werden. Sie gilt als einer der führenden Köpfe hinter dem grünen Konzept für eine sogenannte Kindergrundsicherung.

Die Grünen-Finanzpolitikerin Lisa Paus soll neue Bundesfamilienministerin werden. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Parteikreise. Die Entscheidung soll offenbar am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben werden. Paus wird Nachfolgerin von Anne Spiegel und wird ebenfalls dem linken Parteiflügel zugerechnet.

Spiegel hatte am Montag angekündigt, ihr Amt niederzulegen. Zuvor war bekanntgeworden, dass sie nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in einen vierwöchigen Familienurlaub gefahren war. Damals war sie Umweltministerin in Rheinland-Pfalz.

Parteichefin Ricarda Lang hatte im Vorfeld klar gemacht, dass eine Frau auf Spiegel folgen solle und Kompetenz ein wichtiges Kriterium sei. Für die Grünen ist allerdings auch die Zugehörigkeit zu einem der Flügel, Realos oder Linke, ein Kriterium. Drei der fünf grünen Bundesminister sind nun auch künftig Realos, zwei gehören dem linken Flügel an.

Die Diplomvolkswirtin Paus ist 53 Jahre alt, stammt aus Nordrhein-Westfalen und zog über die Berliner Landesliste in den Bundestag ein, wo sie seit 2009 Mitglied ist. Nach dem Krebstod ihres Lebensgefährten ist sie seit 2013 alleinerziehend.

Paus hat jahrelange Erfahrung in der Finanz- und Wirtschaftspolitik gesammelt, gilt aber auch als einer der führenden Köpfe hinter dem grünen Konzept für eine sogenannte Kindergrundsicherung. Deren Einführung wird auch für die neue Familienministerin das wichtigste Projekt sein. Sie ist eines der zentralen Vorhaben der Ampelkoalition.

In der Kindergrundsicherung sollen die bisherigen finanziellen Unterstützungsleistungen des Staates für Kinder gebündelt und durch einen Grundbetrag für alle Kinder ab der Geburt ersetzt werden. Wegen der Komplexität des Themas - es geht um Kindergeld, Hartz IV, Steuerfragen und vieles mehr - wurde zunächst eine Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus dem Familienministerium und den Bundesministerien für Finanzen, Justiz, Arbeit, Bildung und Wohnen gebildet. Sie soll die Details erarbeiten.

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