Die britische Labour-Partei hat die bekannte Parlamentsabgeordnete Diane Abbott nach einem Rassismus-Vergleich bis auf Weiteres aus der Fraktion suspendiert. Das bedeutet, dass Abbott nicht mehr als Labour-Mitglied stimmen kann. Sie ist seit 1987 Mitglied des Parlaments. Damit reagierte die Oppositionspartei, die sich schon in der Vergangenheit gegen Vorwürfe des Antisemitismus wehren musste, auf einen Brief, den die schwarze Abgeordnete an die Zeitung The Observer geschrieben hatte.
Abbott hatte darin als Reaktion auf einen Artikel zu Rassismus in Großbritannien geschrieben, dass auch verschiedene weiße Menschen Vorurteile erlebten, aber nicht - wie Schwarze - ihr ganzes Leben lang Rassismus ausgesetzt seien. Iren, Juden und sogenannte "Traveller" hätten in Amerika nicht hinten im Bus sitzen müssen, schrieb sie unter anderem.
Die jüdische Labour-Abgeordnete Margaret Hodge bezeichnete die Worte als "zutiefst beleidigend". Nach der Suspendierung von Abbott schrieb sie am Sonntag auf Twitter, sie ziehe die Äußerungen vorbehaltlos zurück. Die Reaktion von Parteichef Keir Starmer sei richtig gewesen: "Keine Entschuldigungen. Keine Verzögerungen."
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Die Kommentare würden nun untersucht. Abbott, Großbritanniens erste schwarze Parlamentsabgeordnete und unter dem umstrittenen Ex-Parteichef Jeremy Corbyn einst Schatten-Innenministerin, entschuldigte sich. Sie wolle ihre Ausführungen voll und ganz zurückziehen und sich davon distanzieren, erklärte die 69-Jährige. Rassismus nehme viele Formen an, und es sei völlig unbestreitbar, dass Juden seine monströsesten Folgen erlebt hätten.