Mecklenburg-Vorpommern:Tumulte vor Kreistag wegen geplanter Flüchtlingsunterkunft

Mecklenburg-Vorpommern: So sieht es in einem Wohncontainer für Asylbewerber und Flüchtlinge aus.

So sieht es in einem Wohncontainer für Asylbewerber und Flüchtlinge aus.

(Foto: Armin Weigel/dpa)

Etwa 700 Menschen, darunter offenbar zahlreiche Rechtsextreme, haben sich am Donnerstagabend in Grevesmühlen versammelt, um gegen eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge zu protestieren. Einige versuchen, sich Zutritt zum Kreistagsgebäude zu verschaffen und beschimpfen die Polizei.

Bei einer Versammlung gegen die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern ist es in Grevesmühlen zu tumultartigen Szenen gekommen. Vor dem Sitzungsgebäude des Kreistages von Nordwestmecklenburg kamen nach Polizeiangaben am Donnerstag 700 Menschen zusammen.

Einige Teilnehmer der angemeldeten Versammlung hätten versucht, sich Zutritt zu dem Gebäude zu verschaffen, seien aber von der Polizei daran gehindert und zurückgedrängt worden. Wie Bild-Zeitung und NDR berichten, sollen auch zahlreiche bekannte Rechtsextremisten vor Ort gewesen sein. Das bestätigte die Polizei den Medien auf Anfrage.

Der Kreistag stimmte am Donnerstag dem Bau einer Flüchtlingsunterkunft in dem Ort Upahl zu. Damit könne die Errichtung der in Containerbauweise geplanten Anlage für 400 Flüchtlinge beginnen, teilte der Landkreis mit. Die Versammlungsteilnehmer hätten ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, so die Polizei.

Die Einsatzkräfte seien mit verbalen Aggressionen konfrontiert worden. Unbekannte hätten zudem mehrfach Pyrotechnik gezündet. Es seien entsprechende Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden. Zudem werde wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Es waren rund 120 Polizeibeamte unter anderem aus Wismar, Rostock und Neubrandenburg im Einsatz.

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