Gedenken an "I Have a Dream"-Rede:Obama prangert Benachteiligung für Afroamerikaner an

Lesezeit: 1 min

US-Präsident Barack Obama vor historischer Kulisse: Gedenken an den "Marsch auf Washington" vor 50 Jahren (Foto: AFP)

Auch 50 Jahre nach Martin Luther Kings "Marsch auf Washington" noch keine Chancengleichheit: US-Präsident Obama kritisiert die nach wie vor bestehende soziale Ungleichheit zwischen Schwarzen und Weißen in den USA - und warnt vor zu großen Hoffnungen auf baldige Besserung.

US-Präsident Barack Obama hat die nach wie vor bestehende soziale Ungleichheit zwischen Schwarzen und Weißen in den USA angeprangert. Wenn es um Wohlstand und Jobs gehe, seien die rund 30 Millionen Schwarze noch immer benachteiligt. Bei seiner Rede zum Gedenken an Martin Luther Kings "Marsch auf Washington" vor 50 Jahren bezeichnete er das Thema Chancengleichheit als eine Herausforderung für die Regierung.

Zugleich warnte Obama aber vor zu großen Hoffnungen auf eine baldige durchgreifende Besserung. "Machen wir uns nichts vor, die Aufgabe wird nicht leicht sein." Obama rief seine Zuhörer zu mehr Engagement auf. Veränderungen kämen nicht nur durch die Politik, sondern auch durch die Anstrengungen der Bürger.

Gleichzeitig dürfe man die Fortschritte, die in den vergangenen 50 Jahren erzielt wurden, nicht unterschätzen. Das würde dem Mut und der Aufopferung der vielen Demonstranten und Bürgerrechtler von damals nicht gerecht werden. "Es würde diese Helden auch entwürdigen, zu suggerieren, dass die Arbeit dieses Landes irgendwie abgeschlossen ist", sagte Obama.

"Amerika, ich weiß, der Weg wird lang, aber ich weiß, dass wir es schaffen können", rief Obama den Menschen zu. "Ja, wir werden stolpern, aber ich weiß, dass wir wieder aufstehen werden." Die Bürgerrechtsbewegung habe Amerika verändert. "Weil sie weiter marschierten, veränderte sich Amerika."

Er sprach zu Zehntausenden Menschen in Washington, die sich in Erinnerung an die berühmte "I have a dream"-Rede von Martin Luther King Jr versammelt hatten. Der Präsident würdigte den Kampf des schwarzen Bürgerrechtlers gegen Rassismus. King habe den "stillen Hoffnungen von Millionen" eine "mächtige Stimme" gegeben, sagte Obama vor dem Lincoln-Denkmal.

50. Jahrestag der "I Have a Dream"-Rede
:Noch nicht ausgeträumt

Der Traum eines Mannes bewegte Amerika. Vor 50 Jahren hielt der Bürgerrechtler Martin Luther King seine berühmteste Rede. Ein halbes Jahrhundert später erinnern Zehntausende daran - ihre Forderungen sind ähnlich.

Der erste afroamerikanische US-Präsident sprach an der gleichen Stelle, an der King am 28. August 1963 seinen Traum von einem friedlichen Zusammenleben von Menschen aller Hautfarben verkündet hatte.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: