Hinten schwillt der Chor schon an: "Achschav, achschav, achschav", ruft von der Bühne aus ein Mann ins Mikrofon. Bringt sie heim - "jetzt, jetzt, jetzt", stimmen die Ersten in der Menge ein. Ein wütender, mehr noch verzweifelter Schlachtruf ist das, um Freiheit zu fordern für die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln. Und ganz am Rand, still in all dem Trubel, sitzt Esther Buchshtab mit ihrem Mann Oren, die seit 100 unendlich langen Tagen nun schon auf die Heimkehr ihres Sohnes Yagev warten. Wie einsam kann man sein unter 120 000 Menschen?
Krieg um den Gazastreifen:100 Tage Dunkelheit
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Seit mehr als drei Monaten herrscht Krieg zwischen Israel und der Hamas-Miliz im Gazastreifen. In Tel Aviv fordern 120 000 Menschen die Freilassung der Geiseln - und protestieren damit auch gegen die eigene Regierung.
Von Peter Münch, Tel Aviv
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