Rheinland-Pfalz
Januar 2015: Am 70. Jahrestag der Ausschwitz-Befreiung demonstrieren NPD-Mitglieder in Worms gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in ihrer Stadt. Ein Wormser Bündnis organisiert zeitgleich eine Gegendemonstration. Der Aufmarsch wird von Hunderten Polizisten begleitet.
Sachsen
April 2015: Im ostsächsischen Bautzen lauern sieben Personen 15 sorbischstämmigen Jugendlichen auf, beschimpfen sie als "Sorbenschweine" und verfolgen sie anschließend bis zu ihren Autos. Wenige der Betroffenen erstatteten Anzeige - aus Angst vor Racheakten. Auf eine Haftstrafe für ihre Peiniger dürfen die Jugendlichen nicht hoffen, da die Schwere der Tat zu gering sei, ließ die Sprecherin des Operativen Abwehrzentrums der Polizeidirektion Leipzig verlauten.
Sachsen-Anhalt
April 2015: In Tröglitz brennt in der Nacht der Dachstuhl eines für 40 Asylbewerber vorgesehenen Wohnheimes. Zwei Mieter des Hauses, die sich im Gebäude befanden, können sich unverletzt vor dem Feuer retten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, auch der Staatsschutz ermittelt. Bereits im Vorfeld der Tat hatte es in der Gemeinde mehrere Protestzüge gegeben, in Folge dessen auch Bürgermeister Markus Nierth sein Amt zur Verfügung stellte.
Schleswig-Holstein
Januar 2015: Sechs Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Grabau müssen wegen starker Rauchentwicklung das Haus verlassen. Unbekannte zündeten vor der Flüchtlingsunterkunft einen Nebeltopf. Die Asylbewerber retten sich ins Freie, verletzt wurde niemand.
Februar 2015: Im schleswig-holsteinischen Escheburg werfen bislang unbekannte Täter einen brennenden Benzinkanister in ein Zweifamilienhaus, in das wenig später sechs irakische Flüchtlinge einziehen sollten. Verletzt wurde niemand, das Haus jedoch ist unbewohnbar. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Anschlag mit "fremdenfeindlichen und politischen Hintergrund" aus.
Thüringen
März 2015: In Gera protestieren 2000 Bürger gegen die Ansiedlung eines Erstaufnahmelagers für Flüchtlinge in ihrer Stadt. 2600 Unterschriften wurden seit Bekanntwerden der Ansiedlungspläne gegen die neue Unterkunft gesammelt.
In einer früheren Version des Artikels wurde behauptet, dass der Tod eines 20-jährigen Eritreers in Sachsen als fremdenfeindlich einzustufen sei. Das ist nicht korrekt. Ermittlungen der Polizei ergaben einige Tage nach der Tat, dass der Mann von einem Mitbewohner erstochen wurde. Es handelt sich nicht um einen ausländerfeindlichen Übergriff, da der Beschuldigte wie auch das Opfer aus Eritrea stammt. Gegen den Mann wurde durch das Amtsgericht Dresden Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Er sitzt in Untersuchungshaft.