Potsdam:Deutlich weniger Angriffe auf Flüchtlinge und Unterkünfte

Die Bewohner eines Flüchtlingsheimes stehen am Fenster. (Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild)

Die Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte in Brandenburg sind im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. In den...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Angriffe auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte in Brandenburg sind im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres registrierte die Polizei 84 Straftaten. Im ersten Halbjahr 2019 waren es noch 188 Delikte. Dies geht aus Antworten des Innenministeriums in Potsdam auf Anfragen der Linke-Landtagsabgeordneten Andrea Johlige hervor. Im gesamten Vorjahr hatte es 268 Angriffe gegeben.

Auch die Zahl der Körperverletzungen ging leicht zurück. Meldete die Polizei im ersten Halbjahr 2019 noch 24 Fälle, so waren es im Vergleichszeitraum dieses Jahres 18. Die Propagandadelikte nahmen von 114 auf 30 ab.

Ebenfalls rückläufig waren die weiteren rassistischen Straftaten. 43 Delikte ereigneten sich im ersten Halbjahr 2020. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 147 Straftaten, im gesamten Jahr 2019 sogar 210. Die Zahl der Körperverletzungen sank in diesem Bereich im Halbjahresvergleich von 19 auf 5, die Propagandadelikte verringerten sich von 85 auf 24.

Die Linke-Abgeordnete Andrea Johlige zeigte sich erfreut über die Entwicklung, warnte aber vor einer voreiligen Bewertung der Lage. „Es ist zu vermuten, dass dieser deutliche Rückgang mit den coronabedingten Einschränkungen zu tun hat. Insofern muss abgewartet werden, wie sich diese Straftaten weiter entwickeln. Natürlich wäre es sehr zu begrüßen, wenn es sich dabei um einen Trend handeln würde. Ob dem so ist, wird sich aber erst in den Folgemonaten zeigen.“

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