Berlin:Wachleute und Flüchtlings-Prostitution wird überprüft

Berlin (dpa/bb) - Nach Anschuldigungen gegen Berliner Wachleute, dass sie Flüchtlinge zur Prostitution vermittelt hätten, hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Man prüfe von Amts wegen, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet wird, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Es gehe möglicherweise um den Verdacht der Zwangsprostitution.

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Berlin (dpa/bb) - Nach Anschuldigungen gegen Berliner Wachleute, dass sie Flüchtlinge zur Prostitution vermittelt hätten, hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Man prüfe von Amts wegen, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet wird, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Es gehe möglicherweise um den Verdacht der Zwangsprostitution.

Dass sich junge Männer und auch männliche Jugendliche aus arabischen Ländern ebenso wie aus Rumänien im Tiergarten prostituieren - mit älteren homosexuellen Männern als „Kunden“ - ist seit längerem bekannt. Das ZDF-Magazin „Frontal 21“ hatte kürzlich berichtet, dass Wachleute gegen Geld an der Vermittlung männlicher Flüchtlinge und in wenigen Fällen auch junger Frauen an sogenannte Freier beteiligt sein sollen. Viele Wachleute sind türkisch oder arabischstämmig und können sich mit den Flüchtlingen gut verständigen. Für Fälle von Zwangsprostitution gab es in dem Beitrag aber keine Anhaltspunkte.

Die Vorsitzende des Vereins „Moabit hilft“, Diana Henniges, sagte der „Tageszeitung“ (taz) (Donnerstag), zu einer möglichen Verwicklung von Wachleuten: „Mir sind allein drei Unterkünfte bekannt. Das heißt, mindestens drei Firmen sind involviert.“ Sie gehe davon aus, dass es sich um ein offenes Geheimnis in den Unterkünften handle.

Der Sprecher der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer im Rathaus Wilmersdorf, Holger Michel, sagte dem RBB-Inforadio, er könne gegenüber den mehr als 90 Menschen, die dort arbeiten, weder einen Generalverdacht noch eine Generalamnestie aussprechen.

Auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) als Träger der Einrichtung erklärte der „Berliner Morgenpost“ (Donnerstag): „Bisher konnten weder der im Bericht von „Frontal 21“ zu Wort gekommene Security-Mitarbeiter noch die Sozialbetreuerin noch die Geflüchteten mit unserer Unterkunft in Verbindung gebracht werden.

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