Extremismus - Potsdam:LKA: 160 Brandenburger auf Liste von Gruppe "Nordkreuz"

Potsdam (dpa/bb) - Auf einer Liste mit rund 25 000 Namen, die bei einer Anti-Terror-Razzia vor zwei Jahren bei der Chatgruppe "Nordkreuz" entdeckt wurde, stehen laut Landeskriminalamt (LKA) auch 160 Brandenburger. "Nach Informationen des LKA Brandenburg wurden die Betroffenen bereits durch den Internethändler über den Hackerangriff und das Abgreifen der Daten informiert", teilte ein Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums am Freitag in Potsdam auf Anfrage mit. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamts gebe es keine konkreten Gefährdungshinweise für irgendeinen der Brandenburger auf der Liste.

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Potsdam (dpa/bb) - Auf einer Liste mit rund 25 000 Namen, die bei einer Anti-Terror-Razzia vor zwei Jahren bei der Chatgruppe "Nordkreuz" entdeckt wurde, stehen laut Landeskriminalamt (LKA) auch 160 Brandenburger. "Nach Informationen des LKA Brandenburg wurden die Betroffenen bereits durch den Internethändler über den Hackerangriff und das Abgreifen der Daten informiert", teilte ein Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums am Freitag in Potsdam auf Anfrage mit. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamts gebe es keine konkreten Gefährdungshinweise für irgendeinen der Brandenburger auf der Liste.

Deshalb habe die Polizei Brandenburg bisher niemanden von der Liste konkret angesprochen, erklärte das Präsidium. Mit einer Person habe die Polizei allerdings vor kurzem ein Gespräch zur Sensibilisierung geführt, mit einer anderen stehe es noch an. Der Grund: Beide hätten in diesem Jahr ein neues politisches Amt auf Kreisebene übernommen.

Die Polizei nimmt nach eigenen Worten eine Verunsicherung in der Bevölkerung wahr, die auf die Diskussion des Themas in der Öffentlichkeit zurückgehe. Deshalb werde das LKA ab der kommenden Woche Informationsschreiben an die 160 Brandenburg senden, die noch nicht im Rahmen der Sensibilisierungsgespräche eine Information bekommen hätten, kündigte die Polizei an.

Nach früheren Angaben der Bundesregierung stammte die Liste mit den rund 25 000 Personen aus einem Datendiebstahl bei einem Onlineversand von 2015. Die Bundesanwaltschaft hatte 2017 Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat aufgenommen. "Nordkreuz" gilt als sogenannte Prepper-Gruppe. "Prepper" bereiten sich auf schwere Krisen oder einen Zusammenbruch des Staats vor. Teils kalkulieren sie dabei auch den Einsatz von Schusswaffen ein. Die Ermittler prüften auch den Verdacht, es gebe "Todeslisten" mit Namen politischer Gegner aus dem linken Spektrum. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte am Freitag erneut über "Nordkreuz" berichtet.

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