Religion:Die Bischöfin, die den Missbrauchsskandal aufarbeiten muss

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Kirsten Fehrs wurde überhaupt erst Bischöfin von Hamburg, weil ihre Vorgängerin wegen eines Missbrauchsskandals zurückgetreten war. (Foto: Markus Scholz/picture alliance/dpa)

Kirsten Fehrs ist Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Nun liegt es auch in ihrer Verantwortung, wie die Institution mit der deprimierenden Studie umgeht.

Von Annette Zoch

"Puh", sagt Kirsten Fehrs leise, als sie die fast 900 Seiten der "ForuM"-Studie in dreifacher Ausfertigung aus den Händen von Wissenschaftler Martin Wazlawik entgegennimmt. Auf dem Weg zurück zu ihrem Sitzplatz geht die amtierende EKD-Ratsvorsitzende kaum merklich in die Knie. Ja, es ist schwere Kost, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, seit dem vergangenen Donnerstag ist es in nüchterner Klarheit nachzulesen: wie evangelische Kirche und Diakonie seit Jahrzehnten dabei scheitern, Fällen sexualisierter Gewalt in den eigenen Reihen zu begegnen, Täter zur Verantwortung zu ziehen und Betroffenen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

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:Wenn die Kirche Trauer trägt

Sie seien erschüttert, sagen die evangelischen Landesbischöfe über die Missbrauchsstudie. Aber was heißt das schon, denn die eigene Fehlerkultur hinterfragen sie nicht. Immerhin: Die Opfer haben nun eine laut hörbare Stimme.

Kommentar von Annette Zoch

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