EU:Umweltministerin gegen Zulassung von Glyphosat

Das auch auf deutschen Feldern breit eingesetzte Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. (Foto: Armin Weigel)

Berlin (dpa) - Umweltministerin Barabara Hendricks stemmt sich gegen den Vorschlag der EU-Kommission, den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat für weitere zehn Jahre in Europa zuzulassen. Die Brüsseler Behörde ignoriere komplett die Schäden für die Tier- und Pflanzenwelt.

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Berlin (dpa) - Umweltministerin Barabara Hendricks stemmt sich gegen den Vorschlag der EU-Kommission, den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat für weitere zehn Jahre in Europa zuzulassen. Die Brüsseler Behörde ignoriere komplett die Schäden für die Tier- und Pflanzenwelt.

„Deshalb bleibe ich bei meinem Nein“, sagte die SPD-Politikerin der „Bild“-Zeitung. „Wir haben seit Beginn der Glyphosat-Debatte darauf hingewiesen, dass jede Neuregelung nachteilige Folgen für die biologische Vielfalt verhindern muss. Leider geht der neue Vorschlag der EU-Kommission darauf nicht ein.“

Die Entscheidung über die zehnjährige Verlängerung der Zulassung sollen Vertreter der EU-Staaten treffen, bevor zum Jahresende die aktuelle Genehmigung ausläuft.

Um mit Ja oder Nein stimmen zu können, muss sich die Bundesregierung einig sein - Hendricks ist nun schonmal dagegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich zuletzt klar pro Glyphosat ausgesprochen.

Das auch auf deutschen Feldern breit eingesetzte Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Allerdings kam die europäische Chemikalienagentur Echa im März zu dem Schluss, dass verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse nicht die Kriterien erfüllten, um Glyphosat als krebserregend zu bewerten. Die Substanz schädige indes ernsthaft die Augen und sei giftig für Organismen im Wasser.

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