Berlin (dpa) - Der Chef des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor einem harten EU-Austritt Großbritanniens (Brexit) gewarnt und für ein Übergangsszenario geworben. „Ich hoffe, dass alle Seiten zur Vernunft kommen und es zu keinem harten Brexit kommt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Der Top-Ökonom warb für eine Übergangsphase nach dem offiziellen EU-Austritt von möglicherweise bis zu zehn Jahren, damit Großbritannien nicht plötzlich aus dem europäischen Binnenmarkt austrete und Zeit bestehe für neue Abkommen. Für die Zeit danach könnten die langfristigen Beziehungen der Briten mit der EU geklärt werden: „Das wäre der eleganteste und wohl einzig mögliche Weg.“
Damit stellt sich der ifo-Präsident gegen die bisherigen Linie von EU-Politikern, wonach Großbritannien nur Zugang zum Binnenmarkt behalten solle, wenn es Freizügigkeit von EU-Bürgern akzeptiere.