Berlin:Brexit bringt Ungewissheit auch für rund 400 Briten in MV

Lesezeit: 1 min

Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Insgesamt 105 480 Briten ohne Doppelpass in Deutschland stehen nach einem EU-Austritt ihres Landes vor einer ungewissen Zukunft. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der FDP-Bundestagsabgeordneten Linda Teuteberg hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach sind in Mecklenburg-Vorpommern 411 Personen betroffen und damit ähnlich wenige wie in Sachsen-Anhalt mit 410. Die weitaus meisten Briten in Deutschland lebten Ende Januar in Nordrhein-Westfalen (rund 24 000), gefolgt von Berlin (rund 19 700) und Bayern (rund 16 400).

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Insgesamt 105 480 Briten ohne Doppelpass in Deutschland stehen nach einem EU-Austritt ihres Landes vor einer ungewissen Zukunft. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der FDP-Bundestagsabgeordneten Linda Teuteberg hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach sind in Mecklenburg-Vorpommern 411 Personen betroffen und damit ähnlich wenige wie in Sachsen-Anhalt mit 410. Die weitaus meisten Briten in Deutschland lebten Ende Januar in Nordrhein-Westfalen (rund 24 000), gefolgt von Berlin (rund 19 700) und Bayern (rund 16 400).

Der Großteil der Briten in Deutschland wird sich nach dem Brexit um einen Aufenthaltstitel bemühen müssen. Das Ministerium bekräftigte in seiner Antwort, dass Innenminister Horst Seehofer (CSU) einen Erlass plane, der ihnen hierfür eine Übergangszeit von drei Monaten den Aufenthalt hierzulande einräumt. „Während dieser Zeit besteht für diese Personengruppe weiter Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen“, heißt es. Bei einer Verlängerung darüber hinaus müsse der Bundesrat zustimmen. Als Noch-EU-Bürger genießen Briten wie die Angehörigen anderer EU-Staaten auch im Prinzip Freizügigkeit innerhalb der Staatengemeinschaft.

Die Briten in Deutschland hätten „im Vertrauen“ auf die EU-Freizügigkeit Lebensentscheidungen getroffen, schreibt das Ministerium. Es sei deshalb Ziel, dass „alle in Deutschland lebende freizügigkeitsberechtigte Briten und ihre Familienangehörigen einen Aufenthaltstitel erhalten“. Auch für Fälle, in denen dies nicht problemlos möglich sei, prüfe das Ministerium die Rahmenbedingungen und stimme sich dazu mit den Ländern ab, die für Aufenthaltstitel zuständig seien.

Teuteberg, die migrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist, begrüßte die Ankündigung. Sie kritisierte aber: „Der Übergangszeitraum von drei Monaten, den die Bundesregierung für eine Legalisierung des Aufenthaltes britischer Staatsbürger in Deutschland vorsieht, ist viel zu kurz, um die nötigen Anträge stellen und entscheiden zu können. Ich erwarte daher schnellstmöglich eine verbindliche Zusicherung der Bundesregierung, dass sie eine deutliche Verlängerung der Frist anstrebt.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: