Fitnessstudio-Attacke:Duisburg: DNA-Spur führt zu weiterer Bluttat

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Nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio führt eine DNA-Spur des Tatverdächtigen zu einer möglichen weiteren Bluttat. (Foto: Christoph Reichwein/dpa)

An Ostern soll der Verdächtige nach Angaben der Staatsanwaltschaft möglicherweise bereits einen Menschen attackiert und tödlich verletzt haben.

Der mutmaßliche Täter der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio steht im Verdacht, bereits Tage zuvor einen Menschen tödlich verletzt zu haben. Dem 26-jährigen tatverdächtigen Syrer werde vorgeworfen, am Ostersonntag einem Opfer eine erhebliche Zahl von Stich- und Schnittwunden beigebracht zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Das Opfer starb einige Stunden später.

Nach der Auswertung aufgefundener Spuren am Tatort und an Schuhen des Tatverdächtigen bestehe gegen diesen nun auch wegen dieser Tat dringender Tatverdacht, erläuterte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf in einer Mitteilung. Sie habe deshalb die Ermittlungen zu dem tödlichen Angriff auf einen 35-Jährigen in der Nacht zum Ostersonntag in der Duisburger Altstadt übernommen. Der Spiegel und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hatten zuvor über das Ergebnis der Spurenauswertung berichtet.

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Bei der Messerattacke auf das Fitnessstudio Mitte April waren vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 21-Jähriger schwebte nach Angaben vom Mittwoch weiter in Lebensgefahr. Der 26-jährige Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Spezialeinheiten der Polizei hatten ihn in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Fitnessstudios festgenommen.

Am Dienstag äußerten die Ermittler den Verdacht, dass es sich bei der Messerattacke in dem Fitnessstudio um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte. Es gebe Hinweise auf eine islamistische Motivation des Festgenommenen, teilten Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft mit. Dies habe die Auswertung des Mobiltelefons des Verdächtigen ergeben.

Reul: Schweigen des Verdächtigen "untypisch für einen Attentäter"

Der Verdächtige selbst schweigt in der Untersuchungshaft. Seine mutmaßlichen Tatmotive seien damit weiter unklar, sagte der NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtages. Das Schweigen des Verdächtigen sei "untypisch für einen Attentäter, der seine Tat einordnen will" und auch für einen Amoktäter, der aus seiner Sicht nichts mehr zu verlieren habe.

Texte und Bilder, die bei dem 26-Jährigen gefunden wurden, deuteten auf den ersten Blick auf einen islamistischen Bezug, sagte Reul. Aber auch die Tatausübung passe nicht zu einem Anschlag oder einer Amoktat. Der Täter habe nicht im Eingang des Studios zugestochen, sondern sei dazu erst in die Umkleidekabine gegangen. Danach habe er ruhig das Gebäude verlassen und keine weiteren Angriffe gestartet.

Nach früheren Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg hatte der Mann im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien eingestellt worden.

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