Demonstrationen:Verlag nimmt Pirinçcis Katzen-Krimis aus dem Programm

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Akif Pirincci landete mit „Felidae“ einen Bestseller - nun nimmt die Verlagsgruppe Random House nimmt seine Katzen-Krimis aus dem Programm. (Foto: Thomas Rabsch/Manuscriptum Verlagsbuchhandlung/Archiv)

Dresden/München (dpa) - Seine Hetzrede bei der Jubiläums-Kundgebung der Pegida in Dresden hat für den Autor Akif Pirinçci berufliche Konsequenzen. Die Verlagsgruppe Random House nimmt seine Katzen-Krimis aus dem Programm.

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Dresden/München (dpa) - Seine Hetzrede bei der Jubiläums-Kundgebung der Pegida in Dresden hat für den Autor Akif Pirinçci berufliche Konsequenzen. Die Verlagsgruppe Random House nimmt seine Katzen-Krimis aus dem Programm.

„Als Reaktion auf seine inakzeptablen Äußerungen werden unsere bereits vor Jahren veröffentlichten, ausschließlich belletristischen Bücher von Akif Pirinçci umgehend gesperrt und nicht mehr angeboten“, teilten die Verlage Diana, Goldmann und Heyne mit.

Sie distanzierten sich entschieden und zeigten sich von Pirinçcis Äußerungen bestürzt. „Der Schutz von Demokratie und Menschenrechten ist für uns ein zentraler Bestandteil unseres verlegerischen Schaffens, ebenso wie der Respekt vor Traditionen und dem Wunsch nach kultureller Vielfalt. Die Aussagen von Akif Pirinçci stehen diesen Werten diametral entgegen.“

Pirinçci hatte in seiner mit übelsten Diffamierungen und Beleidigungen gegen Muslime gespickten Rede den Satz gesagt: „Es gäbe natürlich andere Alternativen, aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“. Das war allerdings nicht auf Flüchtlinge bezogen. Vielmehr versuchte er damit, deutsche Politiker zu verunglimpfen, die „zunehmend als Gauleiter gegen das eigene Volk“ agierten. Die Staatsanwaltschaft Dresden leitete Ermittlungen wegen Volksverhetzung ein.

An diesem Mittwoch kommt laut Angaben auf der Homepage des Manuscriptum Verlages Pirinçcis neues Buch „Die große Verschwulung“ auf den Markt - in der „Edition Sonderwege“.

Der Verlag hat eigenen Angaben zufolge die Zusammenarbeit mit dem Autor allerdings schon vor einer Weile beendet, kündigt das Buch aber trotzdem groß auf seiner Homepage an. „Unsere Wege haben sich schon vor dem gestrigen Vorfall getrennt“, sagte der Verlagsleiter Andreas Lombard der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Und seit gestern bedauern wir diese Trennung noch weniger.“

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