Demonstrationen - Koblenz:Militärflugplatz Büchel: Protest gegen Atomwaffen begonnen

Cochem-Zell
Demonstranten hängen vor dem Gelände des Luftwaffenstützpunkts Büchel Transparente auf. Foto: Thomas Frey/dpa (Foto: dpa)

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Büchel (dpa/lrs) - Beim Militärflugplatz Büchel im Kreis Cochem-Zell haben Demonstranten am Freitagabend einen fünftägigen Protest gegen Atomwaffen begonnen. Auf dem Luftwaffenstützpunkt liegen nach unbestätigten Informationen die rund 20 letzten US-Atombomben in Deutschland. Für den Protest mit Mahnwachen, Workshops, Vorträgen und einer Wanderung um das Militärgelände haben sich laut den Veranstaltern rund 100 Teilnehmer aus Deutschland und den Niederlanden angemeldet. Die Wehrverwaltung hatte ihre Genehmigung verweigert, ein Eilantrag der Demonstranten beim Verwaltungsgericht Koblenz dagegen war jedoch erfolgreich gewesen.

Hinter den sogenannten Aktionstagen stehen die Abrüstungsorganisationen Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) und Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican).

Am Dienstag wollen sie bei Büchel einen Jahrestag feiern: Genau drei Jahre zuvor, am 7. Juli 2017, haben 122 Staaten den Atomwaffenverbotsvertrag angenommen. "Schon 81 Staaten haben den Vertrag unterzeichnet, 38 haben ihn ratifiziert", teilten IPPNW und Ican mit. "Doch die Bundesregierung hält an der nuklearen Teilhabe fest und plant sogar den Kauf von atomwaffenfähigen Kampfjets zum Transport der in Büchel stationierten US-Atomwaffen." Falls weitere zwölf Staaten den Vertrag ratifizierten, träte das Atomwaffenverbot in Kraft.

Die Demonstranten verweisen auf die immense Zerstörungskraft nuklearer Waffen. Befürworter einer atomaren Abschreckung argumentieren, dass ein gegnerischer Angriff durch das Drohen mit Atomwaffen verhindert werden könne. Das gegenseitige Drohen mit nuklearen Waffen verhindere so Krieg und sichere den Frieden.

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