US-Whistleblower:"Bombardieren ist so amerikanisch wie der Kirschkuchen"

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Sein Verrat wurde ein Triumph der Pressefreiheit: Daniel Ellsberg, hier im Jahr 2004. (Foto: STRINGER/REUTERS)

Früher als andere erkannte der Verteidigungsexperte Daniel Ellsberg, dass der Vietnamkrieg für die USA nicht zu gewinnen war. Mit den "Pentagon Papers" wurde er zum berühmtesten Whistleblower der Welt. Nun ist er mit 92 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Von Willi Winkler

Daniel Ellsberg war ein Verräter. Er hat Regierungsgeheimnisse preisgegeben und damit die Wahrheit ans Licht gebracht; darauf standen nach Recht und Gesetz bis zu 115 Jahren Haft. Er hatte Angst vor dem Gefängnis, trotzdem riskierte er seine Freiheit und ging mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit. So wurde Ellsberg vor einem halben Jahrhundert in den USA zum Staatsfeind Nummer eins und zum berühmtesten Whistleblower der Welt, Vorbild für den Büroboten Christoph Meili, der auf den Bankenschweizer Umgang mit nachrichtenlosen Vermögen aufmerksam machte, für Julian Assange, der Wikileaks gründete, für Chelsea Manning und Edward Snowden, die die systematische und globale Überwachung anprangern konnten.

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