CSU versus FDP:Seehofer stichelt wieder

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CSU-Chef Seehofer beteuert, nicht gegen die FDP Wahlkampf zu führen. Er wolle nur nicht mit "sozial Unappetitlichem" in Verbindung gebracht werden.

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat bestritten, dass seine Partei für die letzte Phase des Bundestagswahlkampfes "Anti-FDP-Wahlkampf" plane. "Wir identifizieren uns nur nicht mit den neoliberalen Ideen der FDP", sagte Seehofer gegenüber der Leipziger Volkszeitung. Ihm gehe es darum, dass die CSU in diesem Bundestagswahlkampf "mit nichts sozial Unappetitlichem in Verbindung gebracht" würden.

Grenzt sich deutlich von der FDP ab: Horst Seehofer (Foto: Foto: dpa)

Bereits vor der Wahl müsse man den Menschen klar machen, "dass mit uns ein Eingriff in die Sozial- und Tarifbalance der Bundesrepublik nicht zu machen ist", sagte Seehofer.

Die FDP sei aufgefordert, "die soziale Balance zu beachten", so Seehofer. Deshalb seien eine Abschaffung des Gesundheitsfonds, Eingriffe beim Kündigungsschutz, eine Privatisierung des Gesundheits- und Krankenversicherungswesens oder eine pauschale Kürzung der Subventionen "mit uns nicht zu machen".

Allerdings strebe man sehr wohl einen "Umbau des Gesundheitsfonds" an, wie er von der großen Koalition beschlossen worden ist. Dabei gehe es um eine bessere regionale Versorgung der Bürger und um weniger Bürokratie. Mit der FDP-Forderung nach einer Abschaffung des Fonds habe das aber "nichts zu tun".

Überaus lobend äußerte sich Seehofer über die Wahlkampfarbeit von Angela Merkel. "Die ist einfach gut", sagte Seehofer. Er erinnerte daran, "dass ein Eindreschen aufeinander nicht mehr gefragt ist". Die Zeiten eines Wahlkampfes, wie ihn beispielsweise auch Franz Josef Strauß gepflegt habe, seien "lang vorbei".

Die Volksparteien verlören ihre Bindungskraft. "Deshalb ist es gut, dass Angela Merkel mit ihrem präsidialen Stil die ganze Breite repräsentiert und sie in besonderer Weise Ruhe und Souveränität ausstrahlt", meinte Seehofer. "Angela Merkel trifft all das optimal."

Am Vortag hatte sich der CSU-Vorsitzende im Sender RTL zum FDP-Chef Guido Westerwelle geäußert. Seehofer forderte den Liberalen auf, "ein Stück mehr Gelassenheit" im Wahlkampf zu zeigen. Seehofer fügte hinzu: "Ich verstehe nicht, warum immer jemand, dessen Programm in der Diskussion ist, sofort so hart reagieren muss, wie er es gelegentlich tut."

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