Corona weltweit:Nordkorea meldet fast 300 000 neue Corona-Verdachtsfälle

Lesezeit: 2 min

  • Nordkorea gibt der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge 296 180 neue Corona-Verdachtsfälle mit Fiebersymptomen bekannt.
  • 15 weitere Menschen seien demnach an dem Virus gestorben.

Nordkorea gibt der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge 296 180 neue Corona-Verdachtsfälle mit Fiebersymptomen und 15 weitere Todesopfer bekannt. Das Land meldet jedoch nicht, wie viele Personen positiv auf Covid-19 getestet wurden.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte am Donnerstag den Ausbruch der Infektionskrankheit bestätigt und den Notstand ausgerufen. In der Hauptstadt Pjöngjang war laut KCNA eine Untervariante des hochgradig ansteckenden Omikron-Erregers entdeckt worden. Kim ordnete einen landesweiten Lockdown an und erklärte laut Berichten der KCNA, dass es offenbar eine Schwachstelle im bereits eingerichteten Epidemiepräventionssystem gibt. In einer weiteren Meldung hieß es, die Gesundheitsbehörden versuchten, Test- und Behandlungssysteme zu organisieren und die Desinfektionsmaßnahmen zu verstärken.

Die rasche Ausbreitung des Virus könnte zu einer Krise in Nordkorea führen, da es dem Land an medizinischen Ressourcen mangelt und es zudem internationale Hilfe bei Impfungen ablehnt. Analysten zufolge könnte der erste Ausbruch des Coronavirus die bereits schwierige Ernährungslage des isolierten Landes in diesem Jahr noch verschärfen. Laut einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen sind Nordkorea und Eritrea die einzigen beiden Länder der Welt, die keine Impfstoffe verabreicht haben, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. (15.05.2022)

Grünen-Experte warnt vor Ende der Maskenpflicht in Verkehrsmitteln

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bekommt für seinen Vorstoß für ein Ende der Corona-Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Flugzeugen Widerspruch vom grünen Koalitionspartner. "Es wäre unvernünftig, die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln schon jetzt aufzuheben", sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen. "Wir brauchen Schutzmasken in Bahn und Bus für einen sicheren Sommer." Dahmen verwies auch auf das Gedränge in vielen Fahrzeugen. "Die Pandemie mag manchem aus dem Sinn sein, sie ist aber nicht aus unserem Leben verschwunden."

Am Montag hatten zwei EU-Behörden ihre Empfehlungen für den Luftverkehr gelockert. Die Luftsicherheitsagentur EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC nahmen die generelle Empfehlung zum verpflichtenden Maskentragen in Flughäfen und Flugzeugen zurück. Wenn an Abflug- oder Zielort Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr besteht, sollte dies aber weiter auch in den Maschinen gelten.

Wissing hatte angesichts der neuen EU-Empfehlungen gesagt, man solle europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr. Denselben Anpassungsbedarf sehe er für Busse und Bahnen. Die bundesweite Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen ist im Infektionsschutzgesetz bis 23. September festgelegt. Auch im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen gilt Maskenpflicht, wenn dies jeweils die Länder anordnen.

Die Vorsitzende der Länder-Verkehrsminister, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), kritisierte Wissings Vorstoß dagegen als "falsche Signale zur falschen Zeit". Sie wies auf den nahenden Start der geplanten 9-Euro-Monatstickets im Juni, Juli und August für Busse und Bahnen hin, was auf bestimmten Strecken zu Überfüllung führen könne. "Zu dem Zeitpunkt die Maskenpflicht abzuschaffen, halte ich für kontraproduktiv." (13.05.2022)

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusCoronavirus
:Ohne dich

Es war ein Tag im November, als ihr Chef krank ins Büro kam. Kurz danach war sie positiv, dann ihr Mann, dann war er tot. Und keiner war geimpft. Eine Geschichte über Schuld und die Frage, wo sie beginnt.

Text: Julia Schriever; Fotos: Alessandra Schellnegger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: