Die Probleme beginnen schon in der Einführungswoche. "Wenn Leute gesucht werden, die neuen Studierenden die Universität zeigen sollen, sagen viele, sie würden das gerne machen, aber sie sind im dritten Semester und waren selbst noch nicht an der Uni." Antonia Landgraf studierte bis vor einem Jahr Wirtschaftsmathematik an der LMU München. Ihren Bachelorabschluss hat sie schon während Corona gemacht. Ohne in die Bibliothek zu können. Inzwischen studiert sie im zweiten Semester an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Als Sportstudentin fühlt sie sich jetzt privilegiert: Bei einem solchen Studium müssen ja zwangsläufig mehr Veranstaltungen in Präsenz stattfinden als in anderen Studiengängen, wo viele Studierende ihre Kommilitonen noch immer nur als Zoom-Kacheln kennen. So ist die Lage an deutschen Unis: Die Mitstudierenden einmal leibhaftig zu erleben, gilt als Privileg.
Pandemie:Das Chaos an den Universitäten
Lesezeit: 4 min
Online oder Präsenz? An den Hochschulen herrscht seit bald zwei Jahren ein großes Durcheinander. Viele Studierende fürchten, mit dem Stoff nicht hinterherzukommen, sind demotiviert und frustriert. Unis versuchen gegenzusteuern. Doch funktioniert das?
Von Nicolas Freund und Lorenzo Gavarini, München
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