Psychologie und Pandemie:Coronamüdes Deutschland

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"Viele Menschen fühlen sich wie in einer Endlosschleife. Sie erleben, dass die vielen Einschränkungen noch keinen nachhaltigen Erfolg zeigen", sagt Psychologe Stephan Grünewald. (Foto: imago images/IPA Photo)

Immer mehr Menschen halten sich nicht mehr an alle Corona-Einschränkungen - ohne "Querdenker" zu sein oder das Virus verharmlosen zu wollen. Woran das liegt und was man dagegen tun könnte.

Von Thomas Balbierer und Benedikt Peters, München

Martin B. ist Projektleiter in der Autoindustrie, er hat zwei kleine Kinder, und manchmal, am frühen Abend, entschließt er sich, die Regeln zu brechen. Er zieht dann seine Skiunterwäsche an, gegen die Kälte, und packt Bier in den Rucksack. Dann trifft er sich mit Freunden in der Stadt. Sie seien immer vorsichtig, sagt B., träfen sich nur zu zweit oder zu dritt, blieben draußen, hielten Abstand. Natürlich weiß er, dass das gegen die Regeln ist. "Aber ich brauche die Abwechslung einfach." Tagsüber betreut er seine Kinder, die gerade nicht in die Schule dürfen, bei der Arbeit hat er sich 40 Tage freigenommen. Hat er wegen der abendlichen Treffen ein schlechtes Gewissen? "Nein, habe ich nicht."

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