Ratzeburg:Bund fühlt sich für Nandus nicht zuständig: Ländersache

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Berlin (dpa) - Der Bund fühlt sich für Nandus in Deutschland nicht zuständig und verfügt auch über keine vollständigen Erkenntnisse über diesen straußenähnlichen Vogel. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage im Bundestag hervor. Immerhin das weiß die Regierung: "Das derzeitige Vorkommen des Nandus konzentriert sich auf das Niederungsgebiet der Wakenitz im Grenzgebiet von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern." Und: "Der Nandu hat ein hohes Ausbreitungspotenzial und daher ist eine Abwanderung in benachbarte Regionen potenziell möglich."

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Berlin (dpa) - Der Bund fühlt sich für Nandus in Deutschland nicht zuständig und verfügt auch über keine vollständigen Erkenntnisse über diesen straußenähnlichen Vogel. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage im Bundestag hervor. Immerhin das weiß die Regierung: „Das derzeitige Vorkommen des Nandus konzentriert sich auf das Niederungsgebiet der Wakenitz im Grenzgebiet von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.“ Und: „Der Nandu hat ein hohes Ausbreitungspotenzial und daher ist eine Abwanderung in benachbarte Regionen potenziell möglich.“

In einer Kleinen Anfrage hatte die FDP-Fraktion genaue Auskunft von der Bundesregierung verlangt. Beispiel: „Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Population des Nandus in Deutschland in den Jahren 2014 bis 2019 jeweils entwickelt (bitte nach Bundesländern und Jahren aufschlüsseln)?“ Weitere Fragen zielten darauf ab, wie viele Tiere gejagt wurden, welche Schäden sie angerichtet haben und wie es um die Akzeptanz in der Bevölkerung steht.

Die Bundesregierung teilte unter anderem mit, dass ihr zur Frage der angerichteten Schäden keine Erkenntnisse vorlägen, auch nicht zur Akzeptanz der Tiere in der Öffentlichkeit. Und das Jagdrecht sei ebenso Ländersache wie mögliche Ausgleichsleistungen für Schäden. Immerhin ist der Schutzstatus Sache des Bundes. Der Nandu sei aufgrund der Gefährdung in seinen Ursprungsländern hierzulande geschützt, teilte die Bundesregierung mit. „Der derzeitige Schutzstatus des Nandus ist als angemessen anzusehen.“

Der Hintergrund der FDP-Anfrage: Die Population in Norddeutschland vermehrt sich rapide. Allein von Frühjahr bis Herbst 2018 stieg die Zahl der erfassten Tiere von 205 auf 566. Die Nandus stammen von einigen Tieren ab, die um die Jahrtausendwende aus einem privaten Gehege bei Lübeck ausgebrochen waren. Die bis zu 60 Stundenkilometer schnellen Laufvögel haben hierzulande keine natürlichen Feinde. Bauern beklagen, dass sie ihnen die Raps- und Getreidefelder leer fressen und so wirtschaftlichen Schaden anrichten.

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