Berlin:Habeck: Bundesrats-Entscheidung zum Düngerecht Fehlschlag

Kiel/Berlin (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den Bundesrats-Beschluss zum Düngerecht bedauert. "Wir wollten mehr Transparenz in die Düngung bringen, um die Nährstoffeinträge zu senken und Böden und Gewässer besser zu schützen", sagte Habeck am Freitag. "Das ist mit der vom Bund vorgelegten und heute beschlossenen Stoffstrombilanz völlig fehlgeschlagen."

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Kiel/Berlin (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den Bundesrats-Beschluss zum Düngerecht bedauert. „Wir wollten mehr Transparenz in die Düngung bringen, um die Nährstoffeinträge zu senken und Böden und Gewässer besser zu schützen“, sagte Habeck am Freitag. „Das ist mit der vom Bund vorgelegten und heute beschlossenen Stoffstrombilanz völlig fehlgeschlagen.“

Für besseren Schutz des Grundwassers müssen Agrarbetriebe künftig bilanzieren, wie viel Düngemittel sie einsetzen und etwa über Gülle wieder freisetzen. Der Bundesrat stimmte am Freitag in Berlin einer Verordnung zu, die noch von der alten Bundesregierung stammt. Die EU hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratbelastungen im Grundwasser verklagt. Wasserverbände beklagen seit langem steigende Kosten wegen zu hoher Nitratwerte und Überdüngung der Felder. Die Verordnung soll ab 1. Januar 2018 gelten. Kritiker hatten die ursprüngliche Verordnung als nicht streng genug bemängelt. In mehrmonatigen Beratungen hatte der Bundesrat Änderungen an einigen Stellen durchgesetzt.

Habeck hält eine Regelung für problematisch, die es Landwirten erlaubt, bei der Berechnung ihrer Nährstoffbilanz zahlreiche Zu- und Abschlagsfaktoren einzubeziehen. „Das verursacht nur unnötigen und zusätzlichen Verwaltungsaufwand.“ Zudem würden die Nährstoffsalden verfälscht. Schleswig-Holstein hatte sich für eine einheitliche Obergrenze von 130 Kilogramm/Hektar als maximalen Stickstoffüberschuss eingesetzt. Dieser Antrag fand aber keine Mehrheit, bei der Abstimmung über den Vorschlag des Bundes enthielt sich Schleswig-Holstein.

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