Bürgerkrieg in Syrien:Syrische Armee startet Offensive auf Rebellenhochburg Homs

Ruine in der syrischen Stadt Homs  (Foto: REUTERS)

Assad auf dem Vormarsch: Die syrische Armee rückt nach Angaben der Opposition weiter in die Rebellenhochburg Homs vor. Ziel der Truppen des Staatschefs sei es, "die ganze Stadt zu kontrollieren".

Die syrische Armee hat am Samstag eine Offensive in der Rebellenhochburg Homs gestartet. Mit heftigen Luft- und Artillerieangriffen versuche die Armee, die Viertel Chaldije, Bab Hud, Hamidije und Bustan al-Diwan in der zentralsyrischen Stadt zu erobern, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ziel der Truppen von Staatschef Baschar al-Assad sei es, "die ganze Stadt zu kontrollieren". Ein Aktivist vor Ort berichtete über Luftschläge und Angriffen von Bodentruppen.

Ein hochrangiger Vertreter der Sicherheitsbehörden in Damaskus bestätigte der Nachrichtenagentur AFP heftige Kämpfe in Homs. Es sei wichtig, "die Viertel von Homs aus den Händen bewaffneter Terroristen zu befreien, insbesondere Chaldije, Hamidije und die Altstadt", sagte er. Die Armee rücke an allen Fronten vor, allerdings in unterschiedlichem Tempo. Vor einigen Tagen habe die Armee bereits die Region Kariatain südöstlich von Homs zurückerobert.

Homs, die "Hauptstadt der Revolution"

Die Lokalen Koordinierungskomitees, ein Zusammenschluss von Aufständischen, teilte mit, in Chaldije seien binnen einer Viertelstunde mehr als hundert Granaten niedergegangen.

Homs war zu Beginn des Aufstands gegen Assad von den Rebellen zur "Hauptstadt der Revolution" erklärt worden. Die Armee kontrolliert zwar den Großteil der drittgrößten Stadt Syriens, versucht aber seit mehr als einem Jahr vergeblich, auch die übrigen Viertel einzunehmen.

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Gewalt und kein Ende: Mit brutaler Härte verteidigt Baschar al-Assad seine Machtposition in Syrien. Eine Position, für die sein Vater eigentlich einen anderen Sohn vorgesehen hatte. Doch ein Schicksalsschlag durchkreuzte die Pläne - und der Mediziner Assad musste umlernen.

Am 5. Juni hatten die Regierungstruppen und die Hisbollah bereits die nahe gelegene Stadt Al-Kusair erobert. Dieser militärische Erfolg des Regimes markierte eine Wende im syrischen Bürgerkrieg zugunsten der Führung in Damaskus. Rebellen wollen nach eigenen Angaben nun Kämpfer aus Aleppo nach Homs schicken.

Linktipp: Lesen Sie hier mehr zur Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/dpa/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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