Corona in den USA:Eine Party, Hunderttausende Infizierte

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19 Prozent aller neuen Ansteckungsfälle, die vom 2. August bis zum 2. September in den USA registriert wurden, könnten auf die "Sturgis Motorcycle Rally" in South Dakota zurückzuführen sein. (Foto: Amy Harris/Invision/AP)

Kein Land hat so viele Corona-Tote zu beklagen wie die USA. Nun weist einiges darauf hin, dass ein Biker-Fest vor einem Monat wohl für ein Fünftel aller Neuinfektionen verantwortlich ist, die im August im gesamten Land registriert wurden.

Von Hubert Wetzel

Die Black Hills in South Dakota sind wunderschön. Sie erheben sich aus der Prärie wie eine graugrüne Wand. Früher gehörte das Land den Sioux, dann kamen die Weißen, sie gruben nach Gold und bauten Städte. Heute kommen vor allem Touristen dorthin, um die Felswand am Mount Rushmore zu bewundern, in die die Köpfe von vier US-Präsidenten gemeißelt sind. Und jedes Jahr im August kommen die Motorradfahrer. Seit achtzig Jahren findet in Sturgis, einem Dorf am Nordrand der Black Hills, die "Sturgis Motorcycle Rally" statt, zu der Hunderttausende Biker auf Harley-Davidson- und anderen schweren Maschinen angeknattert kommen. Sie betrinken sich in Kneipen und hören Hardrock-Bands zu. So war es auch dieses Jahr. Vom 7. bis 16. August fand die 80. Sturgis Rally statt, mehr als 460 000 Besucher kamen zu dem Treffen. Und mit dabei war auch Sars-CoV-2 - das Coronavirus.

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