Bruxelles:Bonn verliert in Wahl um Sitz der EU-Arzneimittelagentur

Brüssel/Bonn (dpa/lnw) - Die frühere Bundeshauptstadt Bonn wird nicht Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Die deutsche Bewerbung um den Standort schied am Montag bereits in der ersten Runde einer geheimen EU-Abstimmung in Brüssel aus. In die zweiten Wahlrunde schafften es Mailand, Amsterdam und Kopenhagen. Sie dauerte am späten Nachmittag noch an.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Brüssel/Bonn (dpa/lnw) - Die frühere Bundeshauptstadt Bonn wird nicht Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Die deutsche Bewerbung um den Standort schied am Montag bereits in der ersten Runde einer geheimen EU-Abstimmung in Brüssel aus. In die zweiten Wahlrunde schafften es Mailand, Amsterdam und Kopenhagen. Sie dauerte am späten Nachmittag noch an.

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) äußerte seine Enttäuschung, sieht aber auch positive Effekte der Bewerbung. „Auf jeden Fall haben wir mit der Bewerbung Bonn als attraktiven Standort für internationale Einrichtungen auch auf europäischer Ebene in Erinnerung rufen können“, erklärte Sridharan in einer Mitteilung.

Nach der Zukunft der Arzneimittelagentur EMA sollte am Montagabend in Brüssel auch die der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA geklärt werden. Beide Behörden sollen wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens so schnell wie möglich in eines der 27 verbleibenden EU-Länder umgesiedelt werden.

Für den EBA-Standort hat Deutschland Frankfurt am Main als Kandidatenstadt ins Rennen geschickt. Der Bankenmetropole wurden in Brüssel durchaus Chancen eingeräumt.

Die Sitze von EU-Behörden sind sehr begehrt. Wer den Zuschlag erhält, kann auf hohe Zusatzeinnahmen hoffen. Die EMA und die EBA richten jährlich Hunderte Konferenzen und Veranstaltungen mit Experten aus aller Welt aus. In London sorgten beide Agenturen zuletzt pro Jahr für rund 39 000 zusätzliche Hotelübernachtungen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: