Angst vor Anschlägen im Jemen:Obama mahnt, Terrorwarnungen ernst zu nehmen

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Al-Qaida sei fast besiegt, aber nach wie vor gefährlich: US-Präsident Obama bekräftigt die Warnungen vor der Terrorgefahr im Jemen und anderen Ländern. Nach zahlreichen anderen Ländern schließen nun auch die Niederlande ihre Botschaft in Sanaa.

US-Präsident Barack Obama mahnt, die Terrorwarnungen im Jemen und anderen Ländern ernst zu nehmen - trotz der Schwächung des Terrornetzwerks al-Qaida. "Das Ende des Krieges in Afghanistan bedeutet nicht das Ende der Bedrohungen gegen unsere Nation", sagte Obama vor US-Soldaten in Kalifornien. Aufgrund der Bedrohungslage räumten nun auch die Niederlande ihre diplomatische Vertretung im Jemen.

Obama besuchte den Militärstützpunkt Camp Pendleton, nachdem die USA in den vergangenen Tagen etwa 20 ihrer Auslandsvertretungen im Nahen Osten und Afrika geschlossen hatten. Er dankte den Streitkräften für ihren Einsatz im Kampf gegen Extremisten. "Euretwegen wurden die ranghöchsten Al-Qaida-Leute besiegt", sagte er zu etwa 3000 Soldaten. "Das Herz von al-Qaida in Afghanistan und Pakistan steht kurz vor der Niederlage." Obama dankte auch "Diplomaten und unermüdlichen Mitarbeitern von Geheimdiensten und Streitkräften".

In einem Bericht über al-Qaida, der am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, wird auf die anhaltende Bedrohung durch das Terrornetzwerk hingewiesen. Zwar sei die Organisation "zersplittert und geschwächt". Jedoch stelle es weiterhin eine Bedrohung dar, und die mit ihm verbündeten Gruppen entwickelten sich im Hinblick auf Ziele, Taktiken und Technologien weiter.

Niederlande schließen Botschaft im Jemen

Die US-Regierung hatte am Freitag vor möglichen Anschlägen des Terrornetzwerks und verbündeter Extremisten im August gewarnt. Auch die internationale Polizeiorganisation Interpol gab eine weltweite Warnung vor erhöhter Terrorgefahr heraus. Die USA und Großbritannien räumten ihre diplomatischen Vertretungen im Jemen am Dienstag. Mehrere Länder schlossen ihre Botschaften in dem Land, darunter Deutschland und Frankreich.

Nun ziehen auch die Niederlande ihr Botschaftspersonal aus dem arabischen Land ab. Die Maßnahme sei aufgrund der Informationen beschlossen worden, wonach mehrere westliche Botschaften das Ziel eines Terroranschlags werden könnten, teilte das Außenministerium in Den Haag mit. Die Niederlande würden unter diesen Ländern genannt. Zuvor hatten die Niederlande bereits einen Teil ihres Botschaftspersonals im Jemen außer Landes gebracht. Die Regierung hatte zudem am Dienstag die etwa 40 niederländischen Staatsbürger, die sich im Jemen aufhalten, zur Ausreise aufgefordert.

Die jemenitische Regierung hatte die Botschaftsschließungen kritisiert und gesagt, diese dienten den "Interessen der Extremisten". Am Mittwoch erklärte die Regierung in Sanaa, sie habe eine Serie von Al-Qaida-Anschlägen verhindert.

© AFP/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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