Bundeswehr:Kramp-Karrenbauer besucht Soldaten in Afghanistan

Lesezeit: 1 min

Masar-i-Scharif: Annegret Kramp-Karrenbauer spricht mit mit einem Soldaten der Bundeswehr. (Foto: Sabine Oelbeck/dpa)

Die Ministerin reist zum Überraschungsbesuch nach Masar-i-Scharif, um dort über die Verlängerung des Einsatzes zu sprechen.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ist am Freitag zu einem Besuch der Bundeswehrsoldaten im afghanischen Masar-i-Scharif eingetroffen. Wie ihr Ministerium in Berlin mitteilte, will sie sich im Gespräch mit der Truppe einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffen. Auf Twitter erklärte Kramp-Karrenbauer: "Während bei uns die Verlängerung des Mandats diskutiert wird, möchte ich persönlich mit unseren Männern und Frauen vor Ort sprechen." Das Bundeskabinett hat vor zwei Tagen beschlossen, dass die Bundeswehr noch zehn weitere Monate an der Mission "Resolute Support" teilnehmen soll.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Zur Dauer des Besuchs wurden keine Angaben gemacht. Afghanistan brauche dringend Perspektiven und den gesellschaftlichen Ausgleich zwischen verfeindeten Gruppen, erklärte die Ministerin. Deutsche Soldaten könnten diese Prozesse nicht ersetzen. "Die Männer und Frauen der Bundeswehr leisten aber gemeinsam mit Verbündeten insbesondere im Norden des Landes einen wichtigen Beitrag", erklärte Kramp-Karrenbauer. "Wir sind dazu bereit, den Friedensprozess weiterhin zu unterstützen." Der Schutz der Soldatinnen und Soldaten habe dabei sehr hohe Priorität. "Das Ziel bleibt der geordnete Abzug."

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch den Einsatz in Afghanistan bis zum 31. Januar 2022 verlängert - nun muss der Bundestag dem noch zustimmen. Unklar ist im Moment allerdings, wie und ob die Nato ihren Einsatz am Hindukusch fortsetzt. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte den Taliban in einem Abkommen einen Abzug aller internationalen Truppen bis Ende April zugesagt. Die neue Regierung unter Joe Biden ist derzeit aber gerade dabei, diese Zusage zu überprüfen - eine Entscheidung steht noch aus.

Bis zu 1300 deutsche Soldaten sollen noch weitere zehn Monate am Hindukusch an der Mission "Resolute Support" teilnehmen und afghanische Sicherheitskräfte unterstützen. Derzeit sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums rund 1100 Bundeswehrsoldaten dort stationiert.

© SZ/epd/dpa/ghe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusDas Buch Zwei über die Bundeswehr in Afghanistan
:Am Abzug

Der zwanzigjährige Krieg: Fast 160 000 Soldaten hat Deutschland bisher nach Afghanistan geschickt, bald könnte die Mission der Bundeswehr enden. Viele in der Truppe fragen sich: Was hat der Einsatz gebracht?

Von Joachim Käppner und Mike Szymanski

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: