AfD-Vorsitzender:Lucke macht EU-Karriere

Soll an zentraler Stelle für den Euro zuständig werden: AfD-Chef Bernd Lucke. (Foto: dpa)

Ausgerechnet ein Euroskeptiker soll sich um die Währung kümmern: AfD-Chef Bernd Lucke ist für den Posten des Vizevorsitzenden im Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments nominiert worden. Die Kritik ist deutlich.

Von Daniel Brössler, Straßburg

Der Chef der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, soll im Europaparlament an zentraler Stelle zuständig für den Euro werden. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat ihn die Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer für den Vizevorsitz des Wirtschafts- und Währungsausschusses nominiert.

Die Ausschussposten im Europaparlament werden üblicherweise gemäß der Fraktionsstärke im Konsens verteilt. Bei den Grünen im Europaparlament stößt die Nominierung Luckes allerdings auf deutliche Kritik. "Solange Herr Lucke für den Austritt einzelner Länder aus dem Euro plädiert, kommt er für den Vizevorsitz des Währungsausschusses nicht infrage", sagte der Finanzpolitiker der Grünen, Sven Giegold, am Donnerstag.

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:Die AfD hat zu danken

Bernd Lucke beklagt sich über die "Altparteien", die seine Alternative für Deutschland totgeschwiegen hätten. Dabei sollte er sich bedanken: Die politischen Gegner haben den Erfolg der AfD erst ermöglicht. Sie sollten es ihr nicht noch einmal so leicht machen.

Ein Kommentar von Jens Schneider

Die sieben AfD-Abgeordneten im Europaparlament haben sich den Europäischen Konservativen angeschlossen, die im Parlament damit die drittstärkste Fraktion stellen. Zu der Fraktion gehören auch die britischen Konservativen. Die Wahl der Ausschussvorsitzenden ist für den kommenden Montag geplant

© SZ vom 04.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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