Hurrikan-Saison:Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

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In dem Ort Port aux Basques an der kanadischen Ostküste wütete Wirbelsturm "Fiona" besonders heftig. Mehrere Häuser wurden von hohen Wellen weggerissen. (Foto: Rene Roy/Wreckhouse Press/AP/dpa)

Wirbelsturm "Fiona" trifft auf die kanadische Ostküste und richtet schwere Schäden an. Derweil braut sich in der Karibik schon der nächste Hurrikan zusammen.

Wirbelsturm Fiona hat entlang Kanadas Ostküste schwere Schäden angerichtet. In einigen Gebieten wurde der Notstand ausgerufen, Hunderttausende Menschen waren ohne Strom. Der kanadische Premier Justin Trudeau kündigte am Samstag rasche Hilfe für die betroffenen Regionen an. Auch das Militär sollte bei den Aufräumarbeiten eingesetzt werden.

Stark betroffen war etwa der Küstenort Port aux Basques in der Provinz Neufundland und Labrador, wo mehrere Häuser von hohen Wellen weggerissen wurden. Die Polizei hatte die Bewohner zuvor angewiesen, Gefahrenzonen zu verlassen. Der Bürgermeister des Ortes, Brian Button, sprach in einem Facebook-Video von einer "Kriegszone". Überall gäbe es Bilder der Zerstörung.

Auch in der Provinz Nova Scotia deckte der Sturm Dächer ab und ließ Strommasten und Bäume einknicken. Der Regen, den Fiona mit sich brachte, überflutete Straßen. Der Premierminister von Nova Scotia, Tim Houston, sprach am Samstagnachmittag von einer "unglaublichen Zahl" umgeknickter Bäume. Fast drei Viertel der Bewohner seien ohne Stromversorgung. Es sei noch zu früh, um das Ausmaß der Schäden zu beziffern. Nach Angaben der Webseite "Poweroutage.com" waren am Samstagabend mehr als 400 000 Kunden in den betroffenen Provinzen ohne Strom.

Als sogenannter posttropischer Sturm war Fiona am frühen Samstagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 Kilometern pro Stunde in Nova Scotia auf Land getroffen, wie das kanadische Hurrikanzentrum mitteilte. Die Zahl der tropischen Wirbelstürme nimmt zwar aufgrund der Erderhitzung nicht zu, aber es gibt mehr starke und zerstörerische solcher Stürme. Fiona war am Wochenende vor einer Woche als Hurrikan der Kategorie eins von fünf in Puerto Rico auf Land getroffen und hatte dort Überschwemmungen und schwere Schäden verursacht. Am Freitag zog der Sturm als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie am britischen Überseegebiet Bermuda vorbei.

Derweil formt sich in der Karibik bereits der nächste starke Sturm. Er wurde Ian getauft und war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometern pro Stunde im Zentrum der Karibik unterwegs, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. Es werde erwartet, dass Ian an Kraft gewinne und in der Nacht zum Montag nahe den Cayman-Inseln zum Hurrikan werde. Für Mitte der Woche warnte das Hurrikanzentrum vor Sturmfluten, Stürmen in Orkanstärke und starken Regenfällen auch im Westen des US-Bundesstaats Florida. Gouverneur Ron DeSantis erklärte vorsorglich den Notstand und rief die Bevölkerung auf, Vorkehrungen zu treffen. US-Präsident Joe Biden, der am Dienstag eigentlich zu einer Wahlkampfveranstaltung nach Florida fliegen wollte, verschob die Reise wegen des Sturms.

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