Wetter - Hamburg:Meteorologen warnen vor Orkantief "Sabine" am Wochenende

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Metereologen warnen vor einem heftigen Sturmtief am Wochenende. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Meteorologen warnen vor einem heftigen Sturmtief am Wochenende. Ein Orkantief bei Schottland wird auf seinem Weg nach Norwegen auch das Wetter in Hamburg und Schleswig-Holstein beeinflussen, wie der Deutsche Wetterdienst DWD am Freitag auf seiner Homepage mitteilte. Besonders heftig werde das Sturmfeld des Orkantiefs in der Nacht zu Montag wüten. Auch im Binnenland besteht laut DWD Unwettergefahr durch orkanartige Böen.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie BSH erwartet für die Nordsee in der Nacht zu Montag sowie in den darauffolgenden Tagen erhöhte Wasserstände. Dann droht Hochwasser an der Nordsee von der nordfriesischen Küste bis zur Elbmündung und in Hamburg. Das kann auch zur Überflutung des Hamburger Fischmarkts führen.

Das BSH erwartet für Montag 5.15 Uhr einen Wasserstand von 0,75 Metern über dem Mittleren Hochwasser (MHW), um 17.35 Uhr sollen es 1,65 Meter sein. Ein Wasserstand von 1,5 bis 2,5 Metern über dem MHW wird als Sturmflut bezeichnet.

Für das Wochenende selbst seien in Schleswig-Holstein zunächst keine besonderen Schutzmaßnahmen ergriffen worden, sagte ein Sprecher des für Küstenschutz zuständigen Umweltministeriums am Freitag auf Anfrage. Bislang lägen keine meteorologischen Warnhinweise vor, die dies erforderlich machten. Laut BSH wird für die Nordseeküste eine Sturmflut erst Montagnachmittag erwartet mit einem Wasserstand beispielsweise in Dagebüll von 1,72 Metern über dem MHW. Die Wasserstände werden Berechnungen zufolge erst ab Mittwoch wieder sinken.

Weil der Sturm vermutlich mehrere Tage bis Dienstag dauern wird, werden auch zahlreiche Schäden erwartet. Bäume, die nach dem Dürre-Sommer 2019 angeschlagen sind, könnten umknicken. Auch stehen nach den ergiebigen Regenfällen der vergangenen Wochen viele Bäume nicht mehr fest in den durchgeweichten Böden. So wurden im Januar laut DWD für Itzehoe 126 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen - fast so viel wie eine Badewannen-Füllung. In Schleswig waren es knapp 112 Liter, und in Kiel rund 83 Liter.

Der Straßen- und Bahnverkehr wird durch den Sturm aller Voraussicht nach stark beeinträchtigt: "Am Montagmorgen wird es zum Teil zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen", sagte ein DWD-Sprecher. "Man muss die Bevölkerung entsprechend warnen, aber von einem Horror- oder Monsterorkan kann nicht die Rede sein." "Sabine" sei ein Winterorkan wie er etwa alle zwei Jahre vorkomme, aber kein "Rekordsturm".

Nach Angaben der Bahn wird der Shuttle-Service zur Insel Sylt ab Windstärke 12 (über 117 km/h) komplett eingestellt. Für einige Fahrzeuge ist schon ab Windstärke 10 (89 - 102 km/h) die Mitnahme im Sylt-Shuttle nicht mehr gestattet. Ab Windstärke 9 (75 - 88 km/h) müssen Fahrräder auf Dachgepäckträgern abgenommen werden, heißt es bei der Bahn.

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei warnte schon am Freitag vor Fahrplanänderungen und Ausfällen wegen des gemeldeten Sturmtiefs. Unter anderem werden am Sonntag keine Fähren zwischen Schlüttsiel und den Halligen pendeln.

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