Frankfurt am Main:Viel Regen und viele heiße Tage

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Offenbach/Frankfurt (dpa/lhe) - Mit knapp 64 Litern pro Quadratmeter war der Juni in Hessen bisher ungewöhnlich nass. Damit sind bereits 81 Prozent des durchschnittlichen Monatsniederschlags gefallen, wie der Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach der Deutschen Presse-Agentur sagte. Im monatlichen Mittel, das sich aus Messungen der Jahre 1961 bis 1990 ergibt, fallen demnach mit insgesamt 79 Litern nur rund 15 Liter mehr. "Stellenweise sind wir da auch schon drüber, denn an manchen Orten ist schon mehr Regen gefallen als sonst im ganzen Juni", erklärte er.

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Offenbach/Frankfurt (dpa/lhe) - Mit knapp 64 Litern pro Quadratmeter war der Juni in Hessen bisher ungewöhnlich nass. Damit sind bereits 81 Prozent des durchschnittlichen Monatsniederschlags gefallen, wie der Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach der Deutschen Presse-Agentur sagte. Im monatlichen Mittel, das sich aus Messungen der Jahre 1961 bis 1990 ergibt, fallen demnach mit insgesamt 79 Litern nur rund 15 Liter mehr. „Stellenweise sind wir da auch schon drüber, denn an manchen Orten ist schon mehr Regen gefallen als sonst im ganzen Juni“, erklärte er.

Den vielen Regen und die Unwetter in den vergangenen Wochen stecken die hessischen Landwirte recht gut weg. „Wir können damit alles in allem ganz gut leben“, sagte Bernd Weber vom Hessischen Bauernverband. Die Unwetter seien lokal zum Glück sehr begrenzt gewesen. „Denen, die es getroffen hat, tut es natürlich sehr weh“, sagte Weber weiter. Im Allgemeinen aber sähen die Bestände bislang recht gut aus.

Verantwortlich für den mancherorts so ergiebigen Regen waren die schwachen Luftdruckgegensätze, wodurch sich die Gewitter kaum vom Fleck bewegten. „Sie sind einfach nicht gezogen“, sagte Lars Kirchhübel. Dadurch kamen etwa am 7. Juni in Frankfurt im Schnitt 60 Liter Regen pro Quadratmeter, am 11. Juni in Biblis 75 Liter zusammen. In der Nordhälfte Hessens sah die Lage allerdings erheblich trockener aus: „In Eschwege sind in den letzten zwei Wochen nur drei bis vier Liter Regen gefallen“, sagte der Wetterexperte. Zum Vergleich: Im Odenwald kamen in der gleichen Zeit mehr als 150 Liter herunter.

Die sehr trockenen Monate April und Mai sind nach Angaben Webers für die Landwirte schwieriger zu bewältigen als die Unwetter mit Hagel und Starkregen: „Wir hatten eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit. April und Mai sind die Wachstumsmonate, aber ohne Wasser kein Wachstum.“ Das Ergebnis seien sicherlich Abstriche bei der Ernte, doch in welcher Region in welchem Umfang mit Ausfällen zu rechnen ist, sei noch nicht klar.

In den letzten 30 bis 40 Jahren hat es Kirchhübel zufolge nicht allzu viele Jahre mit einer Wetterlage wie in den vergangenen Wochen gegeben. Zwar sei die Gewitterlage vor zwei Jahren Ende Mai ganz ähnlich gewesen, doch die Hitze sei schon ungewöhnlich.

Zum Beispiel in Frankfurt: „Wir kommen in Frankfurt schon jetzt auf sieben heiße Tage, also Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Dabei hat der kalendarische Sommer noch gar nicht angefangen“, sagte Kirchhübel. Im Mittel von 1961 bis 1990 gebe es im ganzen Jahr nur 8,7 heiße Tage in Frankfurt, im Mittel von 1981 bis 2010 immerhin 13. „In den letzten 30, 35 Jahren sind heiße Tage häufiger geworden“, sagte Kirchhübel.

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