Überschwemmungen im Nordosten der USA:Staudamm in Vermont droht zu brechen

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In Montpelier bewegt man sich derzeit vorzugsweise mit Kanus vorwärts (Foto: BRIAN SNYDER/REUTERS)

Präsident Biden ruft für den Bundesstaat Vermont den Katastrophenfall aus, ein Damm hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Der Süden der USA kämpft gerade mit ganz anderen Problemen.

Heftige Regenfälle haben im Nordosten der USA Überschwemmungen ausgelöst - und lassen die Behörden um die Stabilität eines Staudamms bangen. Der Wrightsville-Damm im Bundesstaat Vermont habe seine Kapazitätsgrenze erreicht und könnte im schlimmsten Fall brechen, warnten örtliche Behörden laut Medienberichten am Dienstag. In Vermont wurden Niederschläge von 150 bis 200 Litern pro Quadratmeter beobachtet, in einzelnen Gegenden waren es mehr als 250 Liter.

(Foto: SZ-Grafik: juho; Quelle: National Weather Service USA)

Präsident Joe Biden, selbst beim Nato-Gipfel im litauischen Vilnius, ließ den Katastrophenfall für Vermont ausrufen - dadurch können Bundesgelder für die Hilfsmaßnahmen freigegeben werden.

Der Wrightsville-Damm droht zu brechen. (Foto: AFP)

"Die Verwüstungen und Überschwemmungen, die wir in ganz Vermont erleben, sind historisch und katastrophal", sagte Gouverneur Phil Scott. Die Überflutungen wurden mit den Auswirkungen des Hurrikans Irene im Jahr 2011 verglichen. Besonders schwer betroffen war auch Vermonts Hauptstadt Montpelier, deren Zentrum zu großen Teilen unter Wasser stand. Auf Bildern war unter anderem zu sehen, wie Kajakfahrer über eine überflutete Straße paddeln.

Diese Bild-Kombination zeigt den Winooski River in Richmond, Vermont im Juni 2019 - und jetzt, am 11. Juli 2023. (Foto: -/AFP)

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in den überschwemmten Gebieten gingen derweil weiter. Schon am Montag war im Nachbarbundesstaat New York über den Tod einer Frau berichtet worden, die infolge der außergewöhnlich starken Regenfälle ums Leben gekommen sei. Die 30-Jährige sei in Orange County beim Versuch ertrunken, mit ihrem Hund aus einem von Wassermassen umschlossenen Haus zu entkommen, hieß es unter Berufung auf einen Sprecher des Bezirks. Betroffen war die Region um Hudson River, der nach New York City führt.

Ein Luftbild zeigt die Lage in Montpelier (Foto: Michael Davis/IMAGO/ZUMA Wire)

Die Überschwemmungen fallen mit einer Reihe weiterer Extremwetter-Phänomene in Nordamerika und weltweit zusammen. Kanada erlebt eine beispiellos schwere Waldbrandsaison, die dichten Rauchschwaden hüllten zuletzt sogar eine Reihe von US-Großstädten wie New York und Chicago ein.

Zudem rollt eine Hitzewelle auf den Südwesten der USA zu - in Phoenix in Arizona werden Temperaturen von knapp 50 Grad Celsius befürchtet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen die vom Menschen verursachte Klimakrise für das vermehrte Auftreten extremer Wetterbedingungen verantwortlich.

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